Wird Tee schlecht? Tipps zur Haltbarkeit und richtigen Lagerung

Kurz gesagt: Ja, Tee kann mit der Zeit an Qualität verlieren – wirklich schlecht im Sinne von „gesundheitsschädlich“ wird er jedoch nur selten. Die „Mindestens haltbar bis“-Angabe auf der Verpackung ist ein guter Anhaltspunkt für die Frische, doch die tatsächliche Haltbarkeit hängt stark von der Teesorte und der Lagerung ab.

Wenn der Winter kommt und der Tee vom letzten Jahr noch im Schrank steht…

Ich bin ein ausgesprochener Teeliebhaber – besonders an kalten Tagen. Nach einem langen Arbeitstag nach Hause zu kommen, die Hände an einer heißen Tasse zu wärmen und einfach zur Ruhe zu kommen, gehört für mich zum Schönsten überhaupt. Aber jedes Jahr finde ich in meinem Vorrat auch mindestens eine Packung Tee, deren MHD längst überschritten ist. Und dann stellt sich die Frage: Kann ich den noch trinken?

Falls du dir dieselbe Frage stellst – hier kommt die Antwort.

Wie lange ist Tee haltbar?

Tee ist ein Naturprodukt und enthält keine leicht verderblichen Zutaten. Deshalb verdirbt er nicht wie frische Milch oder Brot. Aber: Sein Aroma verändert sich mit der Zeit – und das beeinflusst den Genuss ganz erheblich.

MHD heißt nicht automatisch „wegwerfen“

Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) auf der Teepackung ist in erster Linie eine Orientierung zur Frische, nicht zur Sicherheit. Viele Teesorten lassen sich auch Monate über das MHD hinaus noch problemlos genießen – vorausgesetzt, sie wurden richtig gelagert.

Welche Teesorte hält wie lange?

Die Haltbarkeit hängt stark von der Teesorte ab:

  • Grüner Tee hat eine relativ kurze Haltbarkeit. Idealerweise sollte er innerhalb von 6 bis 12 Monaten nach dem Kauf verbraucht werden.
  • Weißer Tee ist ebenfalls empfindlich und verliert schnell an Aroma.
  • Schwarzer Tee ist deutlich robuster und kann bei guter Lagerung auch 2 Jahre und länger halten.
  • Kräuter- und Früchtetee halten meist 1 bis 2 Jahre, manche Sorten sogar länger.
  • Loser Tee bleibt in der Regel länger aromatisch als Teebeutel – vor allem bei luftdichter Aufbewahrung.

Geöffnete oder ungeöffnete Packung?

Ob eine Teepackung schon geöffnet wurde, spielt eine Rolle – aber viel wichtiger ist die Lagerung. Luft, Licht und Feuchtigkeit sind die größten Feinde des Tees. Auch ein geöffneter Tee kann noch viele Monate haltbar sein, wenn er gut verschlossen und trocken gelagert wird.

Woran erkennt man, dass Tee nicht mehr gut ist?

Tee wird selten wirklich „schlecht“. Es gibt jedoch klare Hinweise, wenn du ihn lieber nicht mehr verwenden solltest:

1. Schimmel oder weiße Beläge

Wenn du Verfärbungen oder sichtbaren Schimmel entdeckst, solltest du den Tee sofort entsorgen. In diesem Zustand ist er nicht mehr sicher zum Verzehr.

2. Feuchtigkeit in der Packung

Tee sollte knochentrocken sein. Ist er feucht oder klumpig, deutet das auf falsche Lagerung hin – ebenfalls ein Fall für den Mülleimer.

3. Muffiger oder seltsamer Geruch

Guter Tee duftet frisch, angenehm und oft sogar intensiv. Wenn er hingegen muffig, dumpf oder holzig riecht, ist das Aroma mit hoher Wahrscheinlichkeit verflogen.

4. Extrem trocken oder bröselig

Klingt widersprüchlich, aber Tee kann auch zu trocken sein – etwa, wenn er über lange Zeit zu starker Hitze oder direktem Sonnenlicht ausgesetzt war. Dann ist das Aroma meist vollständig verloren.

Die beste Art, Tee zu lagern

Wenn du lange Freude an deinem Tee haben möchtest, lohnt es sich, auf die richtige Aufbewahrung zu achten. Hier ein paar Tipps aus meiner eigenen Küche:

Teedosen statt Pappverpackung

Ich habe mir schon vor Jahren stabile, blickdichte Metalldosen besorgt – und verwende sie für alle offenen Tees. Sie schützen zuverlässig vor Luft, Licht und Feuchtigkeit. Gerade loser Tee profitiert davon enorm.

Nicht neben Herd oder Fenster lagern

Warme Orte – besonders in der Nähe von Herd, Heizung oder Fenster – lassen die Aromen schneller verfliegen. Lagere Tee stattdessen bei Zimmertemperatur an einem schattigen, trockenen Platz.

Kontakt mit Feuchtigkeit vermeiden

Das versteht sich fast von selbst – aber dennoch: Vermeide es, Tee mit feuchten Händen zu entnehmen oder ihn an einem feuchten Ort zu lagern. Auch bei Teebeuteln gilt: trocken halten, luftdicht verschließen.

Häufige Fragen

Kann man abgelaufenen Tee noch trinken?
Ja – in den meisten Fällen. Sofern der Tee trocken und sauber gelagert wurde, ist er oft noch Monate nach dem MHD genießbar.

Kann alter Tee krank machen?
Nur in Ausnahmefällen – etwa bei Schimmelbildung oder starker Feuchtigkeit. Meist schmeckt er einfach nur fad oder alt.

Wie lange ist Tee nach Ablauf des MHD noch haltbar?
In der Regel 6 bis 12 Monate – manchmal auch länger, je nach Lagerung.

Wie lange bleibt Tee insgesamt gut?
Bei richtiger Lagerung 1 bis 2 Jahre – danach nimmt das Aroma langsam ab, selbst wenn der Tee noch „sicher“ ist.

Mein Fazit

Tee ist nicht nur ein Getränk, sondern ein kleines Ritual – sei es morgens beim Wachwerden, nachmittags zum Kuchen oder abends zum Runterkommen. Wenn er frisch und aromatisch ist, kann eine Tasse Tee wahre Wunder wirken.

Ich erinnere mich noch gut an einen kalten Sonntag im Februar, als ich im Schrank eine vergessene Dose Assam-Tee fand. Obwohl das MHD schon ein halbes Jahr überschritten war, habe ich ihn aufgebrüht – und wurde mit einem wunderbar kräftigen, vollmundigen Geschmack überrascht. Seitdem weiß ich: Guter Tee verzeiht so einiges – solange man ihn gut behandelt.

Also: Schau mal in deinen Teevorrat, schnupper an den Dosen, und gönn dir eine ruhige Minute mit deinem Lieblingsaufguss. Es lohnt sich.

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