Weißkohl ist ein echtes Multitalent in der Küche – ob als frischer Krautsalat, herzhaft geschmort, fermentiert oder in einer deftigen Kohlroulade. Doch was tun, wenn man mehr gekauft hat, als man gleich verbrauchen kann? Kann man Kohl einfach einfrieren? Ja, das geht – und mit den richtigen Tipps bleibt er dabei überraschend frisch und aromatisch.
Ich erinnere mich noch gut an den Winter, in dem ich das erste Mal zu viel Weißkohl vom Markt mitgebracht hatte. Damals habe ich gelernt, wie praktisch es ist, Kohl einzufrieren – seitdem gehört das fest zu meinem Vorratsplan.
Darf man Kohl einfrieren?
Ja, alle gängigen Kohlsorten lassen sich einfrieren – von Weiß- und Rotkohl über Spitzkohl bis hin zu Wirsing. Wichtig ist jedoch die richtige Vorbereitung. Besonders empfehlenswert ist das Blanchieren, also das kurze Vorkochen in heißem Wasser. Das schützt Farbe, Biss und Aroma und verlängert die Haltbarkeit im Gefrierfach deutlich.
Unblanchierter Kohl kann ebenfalls eingefroren werden, verliert jedoch schneller an Qualität und sollte möglichst innerhalb eines Monats verbraucht werden.
Anleitung: Kohl richtig einfrieren
Schritt 1: Putzen und einweichen
Entferne welke oder verfärbte Außenblätter und wasche den Kohl gründlich. Am besten lässt du ihn 20 bis 30 Minuten in einer Schüssel mit kaltem Wasser und zwei bis drei Esslöffeln Salz oder Essig einweichen. Das hilft dabei, Schmutz und eventuelle Insekten zu entfernen. Danach gut abspülen.
Schritt 2: Schneiden nach Verwendungszweck
Je nachdem, wie du den Kohl später verwenden möchtest, kannst du ihn in Streifen, Spalten oder ganze Blätter schneiden. Wenn du dich noch nicht festlegen möchtest, sind Spalten besonders flexibel einsetzbar.
Schritt 3: Blanchieren (empfohlen)
Bringe einen großen Topf mit Wasser zum Kochen. Parallel bereitest du eine Schüssel mit Eiswasser vor.
Gib den geschnittenen Kohl portionsweise in das kochende Wasser:
- Streifen etwa 90 Sekunden
- Spalten etwa 3 Minuten
Anschließend sofort in das Eiswasser geben, um den Garprozess zu stoppen. Dieser Schritt deaktiviert Enzyme, die sonst auch im Tiefkühlfach für Qualitätsverlust sorgen würden.
Schritt 4: Abtrocknen
Tupfe den Kohl mit einem sauberen Küchentuch trocken. Je trockener, desto besser – Restfeuchtigkeit kann beim Einfrieren zu Eiskristallen führen, die die Textur negativ beeinflussen.
Schritt 5: Schockfrosten (optional, aber empfehlenswert)
Lege Spalten oder Streifen einzeln auf ein mit Backpapier belegtes Blech und friere sie 6 bis 10 Stunden vor. So klebt später nichts zusammen, und du kannst bequem portionsweise entnehmen.
Schritt 6: Luftdicht verpacken
Fülle den gefrorenen Kohl in Gefrierbeutel oder gut verschließbare Boxen. Bei geschnittenem Kohl lohnt es sich, portionsweise abzufüllen. Drücke so viel Luft wie möglich heraus, um Gefrierbrand zu vermeiden.
Schritt 7: Beschriften
Nicht vergessen: Ein Datum auf dem Beutel oder der Dose hilft dir später, den Überblick zu behalten.
Auftauen: So geht’s richtig
Wenn du den Kohl roh weiterverwenden möchtest, taue ihn langsam im Kühlschrank auf. Für gekochte Gerichte kannst du ihn auch direkt tiefgekühlt in den Topf oder die Pfanne geben – ideal für Eintöpfe, Aufläufe oder Suppen.
Diese Kohlsorten lassen sich besonders gut einfrieren
Weißkohl
Klassisch, robust, vielseitig – ideal für Salate, Suppen und Eintöpfe.
Rotkohl
Farbintensiv und leicht süßlich im Geschmack. Besonders gut geeignet zum Schmoren oder Einlegen.
Wirsing
Zart und mild mit gekräuselten Blättern – ideal für Rouladen und feine Gemüsegerichte.
Häufige Fragen zum Einfrieren von Kohl
Wie lange hält sich Kohl im Gefrierfach?
- Blanchiert: bis zu 12 Monate
- Unblanchiert: etwa 1 bis 2 Monate
- Gekocht eingefroren: rund 2 bis 3 Monate
Kann man gekochten Kohl einfrieren?
Ja. Gut auskühlen lassen, luftdicht verpacken und einfrieren. Ideal für Reste von Eintopf oder geschmortem Kohl.
Wie erkennt man schlechten Kohl?
Typische Anzeichen: unangenehmer Geruch, schleimige Oberfläche, Verfärbungen oder Schimmel – dann sollte der Kohl nicht mehr verwendet werden.
Kann man geschnittenen Kohl einfrieren?
Ja, sogar besonders praktisch. So kannst du ihn portionsweise direkt für Salate, Pfannengerichte oder Aufläufe verwenden.
Fazit: Kohl einfrieren spart Zeit und vermeidet Lebensmittelverschwendung
Kohl ist nicht nur gesund und vielseitig, sondern lässt sich auch hervorragend auf Vorrat einfrieren. Mit ein wenig Vorbereitung hast du jederzeit eine Portion zur Hand – für den nächsten Eintopf, Krautsalat oder als Beilage zu herzhaften Gerichten. Wer blanchiert, profitiert von einer besonders langen Haltbarkeit und gleichbleibend guter Qualität.
Hast du auch einen Tipp, wie du Kohl am liebsten lagerst oder verarbeitest? Ich freue mich über deine Erfahrungen in den Kommentaren.