Es gibt Gemüsesorten, die irgendwie immer übrig bleiben – und Spinat gehört definitiv dazu. Ob aus dem eigenen Garten, frisch vom Markt oder als Riesenpackung aus dem Supermarkt: Wenn man ihn nicht gleich verarbeitet, wird er schnell welk und traurig. Aber die gute Nachricht ist: Man kann Spinat wunderbar einfrieren – und das sogar so, dass Geschmack, Farbe und Vitamine weitgehend erhalten bleiben.
Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Gartenversuch mit Spinat. Ich hatte keine Ahnung, wie schnell diese Pflänzchen wachsen – und plötzlich stand ich mit einer riesigen Schüssel voll frischer Blätter da. Zum Glück habe ich damals gelernt, wie man Spinat richtig einfriert. Hier zeige ich dir Schritt für Schritt, wie’s geht.
Warum Spinat einfrieren?
Spinat ist nicht nur unglaublich vielseitig in der Küche, sondern auch randvoll mit Eisen, Folsäure, Vitamin C und Antioxidantien. Leider hält er sich im Kühlschrank nur wenige Tage – maximal eine Woche, wenn er wirklich frisch ist. Wird er gekocht, reduziert sich die Haltbarkeit auf 3 bis 5 Tage.
Eingefrorener Spinat hingegen kann bis zu einem Jahr halten, wenn man ihn vorher blanchiert. Und das Beste: Du hast immer eine Portion Grünzeug parat – für Smoothies, Suppen, Pasta oder Aufläufe.
Spinat einfrieren: So geht’s Schritt für Schritt
Schritt 1: Waschen – aber richtig!
Spinat kann sandig sein – und das merkt man leider erst, wenn es beim Essen zwischen den Zähnen knirscht. Deshalb: Gründlich waschen!
Am besten funktioniert es so:
- Eine große Schüssel mit kaltem Wasser füllen
- 1–2 EL Salz oder Essig dazugeben
- Spinat darin ein paar Minuten einweichen
- Dann gut abspülen
Schritt 2: Stiele entfernen (wenn nötig)
Die Stiele vom Spinat sind essbar, aber oft etwas zäh. Wer möchte, kann sie abzupfen und separat einfrieren – z. B. für Wokgerichte. Die Blätter können nach Belieben auch grob zerkleinert werden, vor allem wenn man sie später in Suppen oder Soßen verwenden möchte.
Schritt 3: Blanchieren (optional, aber empfohlen)
Blanchieren ist der Geheimtrick, um Farbe, Textur und Nährstoffe zu erhalten. Dabei werden die natürlichen Enzyme deaktiviert, die sonst für Farbverlust und bitteren Geschmack sorgen.
So geht’s:
- Einen großen Topf mit Wasser zum Kochen bringen
- Eine Schüssel mit Eiswasser vorbereiten
- Spinat 1–2 Minuten ins kochende Wasser geben (Babyspinat reicht 30–60 Sekunden)
- Mit einer Zange oder einem Sieb sofort ins Eiswasser geben
- Nach dem Abkühlen gut abtropfen lassen
💡 Tipp: Wer den Spinat nicht blanchieren möchte, kann ihn auch roh einfrieren – aber dann bitte innerhalb von 1–2 Monaten verbrauchen.
Schritt 4: Trocknen
Feuchtigkeit ist der Feind beim Einfrieren. Deshalb den Spinat gut trocken schleudern oder mit einem sauberen Geschirrtuch abtupfen. Zu viel Wasser führt zu Eiskristallen, die die Zellstruktur zerstören – das merkt man später an matschigem Spinat.
Schritt 5: Portionieren & Verpacken
Je nachdem, wie du den Spinat später verwenden willst, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Option 1: Gefrierbeutel
Ganz klassisch – Spinat portionsweise in Gefrierbeutel füllen, die Luft herausdrücken und gut verschließen.
Option 2: Muffinform
Diese Methode liebe ich besonders: Etwas Öl in eine Muffinform geben, den Spinat in die Mulden drücken und einfrieren. Danach die Spinat-Portionen in einen Gefrierbeutel umfüllen. So hast du perfekte Einzelportionen für schnelle Gerichte.
Option 3: Pürieren
Ideal für Smoothies, Suppen oder Saucen. Spinat mit etwas Wasser pürieren, in Eiswürfelbehälter oder Silikonformen füllen und einfrieren. Später in einen Gefrierbeutel umfüllen.
Haltbarkeit & Beschriftung
Vergiss nicht, die Beutel oder Dosen mit Datum zu beschriften!
- Blanchierter Spinat: 8–12 Monate haltbar
- Unblanchierter Spinat: 1–2 Monate
- Aufgetaute Reste: Im Kühlschrank max. 3 Tage (wenn langsam aufgetaut), sofort verbrauchen bei Auftauen in Wasser oder Mikrowelle
Spinat auftauen: So klappt’s
Je nach Gericht kannst du gefrorenen Spinat direkt verwenden oder vorher auftauen:
- Direkt gefroren verwenden: Für Suppen, Currys, Aufläufe, Pasta, Smoothies etc.
- Vorher auftauen & abtropfen lassen: Für Quiches, Teige, Omeletts oder wenn die Flüssigkeit ein Problem ist
💡 Achte darauf, das überschüssige Wasser gut auszudrücken, damit dein Gericht nicht verwässert wird.
Welche Spinatsorten gibt es eigentlich?
Spinat ist nicht gleich Spinat – hier ein kurzer Überblick:
- Savoyer Spinat: Dunkelgrün, kraus, sehr aromatisch – aber etwas schwieriger zu putzen
- Halb-Savoyer: Etwas glatter, oft im Hausgarten zu finden
- Glattblattspinat: Glatte, leicht zu waschende Blätter – ideal für die schnelle Küche
Erhältlich ist frischer Spinat meist lose, im Bund oder in Plastikverpackungen. Fürs Einfrieren eignet sich jede Sorte – Hauptsache frisch und ohne welke Stellen.
Häufige Fragen zum Spinat-Einfrieren
Wie erkenne ich, dass Spinat schlecht geworden ist?
Wenn er schlaff, schleimig oder muffig riecht, ist es Zeit für den Kompost.
Kann man gekochten Spinat einfrieren?
Ja! Gekochter Spinat (z. B. Rahmspinat) lässt sich prima einfrieren – einfach abkühlen lassen und luftdicht verpacken.
Was tun mit eingefrorenem Spinat?
So vieles! Hier ein paar Ideen:
- In die Tomatensoße rühren
- Als grüne Power im Smoothie
- In Quiche, Lasagne oder auf der Pizza
- Mit Zwiebeln und Feta als Füllung für Blätterteig
- Als Rahmspinat mit Kartoffeln und Spiegelei (Kindheitsklassiker!)
Fazit: Spinat einfrieren lohnt sich!
Mit ein wenig Vorbereitung kannst du Spinat ganz einfach haltbar machen – ohne Vitaminverlust, ohne unnötigen Müll, und mit viel Flexibilität für deine Alltagsküche. Ob als Püree-Würfel oder in praktischen Muffinportionen: Gefrorener Spinat ist ein echter Küchenheld.