Kurz gesagt: Ja, man kann Soße einfrieren – allerdings ist Sahnesoße weniger geeignet als eine auf Mehlschwitze basierende Bratensoße. Wichtig ist auch eine saubere Handhabung und die richtige Lagerung.
Ob zu Fleischgerichten, Kartoffelpüree oder herzhaften Aufläufen – eine selbstgemachte Bratensoße rundet jedes Gericht ab. Der intensive Geschmack und die cremige Konsistenz entstehen meist durch stundenlanges Köcheln – auch wenn man mit ein paar Tricks eine schnellere, aber weniger aromatische Variante hinbekommt.
Wer so viel Mühe in eine gute Soße steckt, möchte keine Reste verschwenden. Leider ist sie nicht lange haltbar. In diesem Artikel erfährst du, wie du Soße richtig einfrierst und auftauschst, ohne dass Geschmack und Konsistenz leiden.
Kann man Soße einfrieren?
Da Soße leicht verdirbt, sollte sie maximal zwei Stunden ungekühlt stehen und nur zwei Tage im Kühlschrank gelagert werden.
Sahnesoßen mit hohem Fett- und Milchanteil eignen sich nur bedingt zum Einfrieren, da sich die Bestandteile beim Auftauen oft trennen. Besser geeignet ist eine klassische Bratensoße auf Mehlbasis – sie lässt sich bei richtiger Lagerung mehrere Monate einfrieren.
Wichtig: Wenn du Soße aufheben möchtest, achte darauf, dass niemand mit Besteck oder Fingern direkt hineintunkt. Stattdessen die Soße mit einer Kelle über das Essen geben – das verhindert Verunreinigungen und Bakterienwachstum.
So frierst du Soße richtig ein
Wenn du schon beim Kochen weißt, dass du die Soße einfrieren willst, wähle ein Rezept mit möglichst wenig Fett, Sahne oder Milch – diese Zutaten neigen beim Auftauen zum Gerinnen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Schritt 1: Aufkochen und abkühlen
Bevor die Soße ins Gefrierfach kommt, solltest du sie einmal gründlich aufkochen – so werden mögliche Keime abgetötet. Danach vollständig abkühlen lassen. Das geht schneller, wenn du den Topf in ein Eiswasserbad stellst.
Nie heiße Soße einfrieren! Der Dampf kann Eiskristalle bilden, die zu Gefrierbrand und unappetitlicher Textur führen.
Schritt 2: Mixen
Um zu verhindern, dass sich die Soße beim Einfrieren trennt (besonders bei Sahnesoße), kannst du sie für 20–30 Sekunden im Mixer oder mit einem Pürierstab glattrühren.
Schritt 3: Portionieren (optional)
Du kannst die Soße in Eiswürfelformen einfrieren – so hast du kleine Portionen griffbereit. Einfach die abgekühlte Soße einfüllen, einfrieren und die festen Würfel in einen Gefrierbeutel umfüllen.
Schritt 4: Verpacken
Bei größeren Mengen empfiehlt sich ein luftdicht verschließbarer Behälter oder ein Gefrierbeutel mit Zippverschluss. Achte darauf, etwa 2–3 cm Platz zu lassen – Soße dehnt sich beim Einfrieren aus.
Egal ob Würfel oder große Menge – überschüssige Luft aus dem Beutel drücken, bevor du ihn verschließt.
Schritt 5: Beschriften
Vermerke auf jedem Behälter das Einfrierdatum und den Inhalt. So hast du den Überblick. Sahnesoße sollte spätestens nach einer Woche verbraucht werden, eine Soße auf Mehlbasis hält sich bis zu vier Monate.
Soße richtig auftauen und aufwärmen
Da Soße leicht verdirbt, sollte sie nie bei Zimmertemperatur aufgetaut werden. So geht’s sicher und geschmackserhaltend:
Schritt 1: Im Kühlschrank auftauen
Die Soße über Nacht im Kühlschrank langsam auftauen lassen.
Schritt 2: Umrühren
Aufgetaute Soße kann sich – vor allem mit Sahne oder Butter – trennen. Nach dem Auftauen gründlich umrühren, damit sie wieder cremig wird.
Schritt 3: Erhitzen
Die Soße in einen kleinen Topf geben und 2–3 Minuten unter Rühren bei mittlerer Hitze erwärmen. So verhinderst du Klümpchen und verteilst die Wärme gleichmäßig.
Schritt 4: Konsistenz anpassen
Ist die Soße zu dick? Etwas Wasser oder Brühe einrühren. Ist sie zu dünn geworden, hilft eine Maisstärke-Paste: 1 TL Stärke mit etwas kaltem Wasser glatt rühren und unter ständigem Rühren zur Soße geben, bis sie eindickt.
Sofort servieren.
Welche Soßenarten gibt es?
Soße ist nicht gleich Soße – von Braten- über Geflügel- bis hin zu vegetarischer Gemüse- oder Chilisoße ist alles möglich. Im Grunde unterscheidet man aber zwei Hauptarten:
Sahnesoße
Klassisch aus Bratensatz von Fleisch oder Geflügel, einer Mehlschwitze und Zugabe von Sahne oder Milch. Ergibt eine samtige Konsistenz, aber hat durch die verderblichen Zutaten eine kurze Haltbarkeit. Bekannt auch als „White Gravy“, „Country Gravy“ oder „Sausage Gravy“ – beliebt zu Biscuits oder Chicken Fried Steak.
Braune Soße (Mehlbasis)
Ebenso auf Bratensatz basierend, aber ohne Sahne. Stattdessen wird sie mit Gemüsebrühe, Wasser und Mehl oder Speisestärke angedickt. Auch Milch kann optional hinzugegeben werden.
FAQ – Häufige Fragen zum Einfrieren von Soße
Wie lange hält sich Sahnesoße?
Im Kühlschrank 2 Tage, im Gefrierfach maximal 1 Woche. Vor dem Verzehr immer gut aufkochen.
Wie lange hält sich eine Mehl-basierte Soße?
Im Kühlschrank bis zu 1 Woche, im Gefrierfach bis zu 4 Monate.
Kann man gekochtes Fleisch mit Soße einfrieren?
Ja, besonders mit mehliger Soße. Sie schützt das Fleisch vor dem Austrocknen. Hält im Gefrierfach bis zu 3 Monate.
Kann man Soße in der Mikrowelle aufwärmen?
Am besten auf dem Herd, da man gleichmäßig rühren kann. Falls nötig, mikrowellengeeignetes Gefäß verwenden und in 30-Sekunden-Schritten erhitzen, dabei regelmäßig umrühren.
Woran erkennt man, dass Soße verdorben ist?
Schimmel, säuerlicher Geruch oder veränderte Farbe/Struktur – in all diesen Fällen bitte entsorgen.
Kann man aufgetaute Soße nochmal einfrieren?
Nein. Soße ist sehr empfindlich und darf nicht erneut eingefroren werden.
Was tun mit übrig gebliebener Soße?
Ob frisch oder eingefroren – Soße lässt sich vielseitig weiterverwenden: als Geschmacksträger in Suppen, Eintöpfen oder Aufläufen. Auch zu Rührei, Hackbällchen oder als Fleisch-Ersatz in Gemüsesoßen ist sie perfekt.
Kann man Soße im Kochgeschirr aufbewahren?
Nein, bitte immer in saubere, luftdicht verschlossene Behälter oder Gefrierbeutel umfüllen.
Welche Soßen lassen sich einfrieren?
Am besten eignen sich Mehl-basierte Soßen. Sahnesoßen friert man besser nicht ein, da sie sich beim Auftauen leicht trennen.
Fazit
Soße ist viel mehr als nur ein Extra zu Braten oder Kartoffeln – sie bringt Würze, Wärme und Herzhaftigkeit in unzählige Gerichte. Also das nächste Mal: Bratensaft auffangen, Soße kochen, portionieren – und einfrieren!
Besonders in der Tiefkühltruhe kann ein Würfel selbstgemachter Soße zum Geheimtipp für ein rundes Geschmackserlebnis werden. Sahnesoßen sind zwar heikel, aber mit etwas Sorgfalt durchaus einfrierbar.