Du willst ein Rezept mit Sardellenpaste nachkochen, hast aber keine Tube im Haus – oder möchtest sie schlicht nicht verwenden? Keine Sorge! Es gibt viele köstliche Alternativen, mit denen du den typischen Umami-Kick auch ohne Sardellenpaste auf den Teller bringst. Ob vegan, vegetarisch oder fischbasiert – in diesem Artikel findest du die besten Ersatzmöglichkeiten und praktische Tipps zur Anwendung.
Was ist Sardellenpaste eigentlich?
Sardellenpaste besteht aus pürierten Sardellen, die mit Öl, Essig, Gewürzen und manchmal Zucker zu einer glatten Paste verarbeitet werden. Meist wird sie in Tuben verkauft – ideal für kleine Mengen.
Ihr Geschmack ist intensiv, salzig, herzhaft – aber nicht unbedingt „fischig“, wenn sie richtig dosiert wird. Sie verleiht Dressings, Saucen, Marinaden und Eintöpfen eine raffinierte Tiefe, ohne aufdringlich zu wirken.
Typische Verwendung in der Küche
Sardellenpaste ist besonders beliebt in:
- Caesar-Dressing
- Pasta-Saucen (z. B. Puttanesca)
- Fleischmarinaden (Steak, Hähnchen, Hackfleisch)
- Dips, Tapenaden und Aufstrichen
- Gemüseglazes
- Bloody Mary (ja, wirklich!)
Tipp: Die Paste ist sehr salzig – also lieber zuerst würzen und danach abschmecken.
7 geniale Alternativen zu Sardellenpaste
1. Sardellenfilets – die naheliegendste Lösung
Wenn du Sardellen im Glas oder in Dosen hast, brauchst du keine fertige Paste. Zerdrücke einfach ein Filet mit etwas Olivenöl und ggf. einem Spritzer Essig.
Dosierung: 1 Sardellenfilet entspricht etwa ½ TL Sardellenpaste.
Hinweis: Sardellenfilets sind meist intensiver im Geschmack – also lieber sparsam starten.
2. Worcestersauce – Umami mit britischer Note
Kaum zu glauben, aber Worcestersauce enthält tatsächlich Sardellen – schmeckt dabei aber nicht fischig. Stattdessen bringt sie Tiefe, Würze und eine leicht süß-saure Note.
Perfekt für: Fleischgerichte, Eintöpfe, Caesar-Dressing, herzhafte Saucen
Dosierung: In etwa gleiche Menge wie Sardellenpaste, aber lieber löffelweise abschmecken.
Als ich das erste Mal Worcestersauce in eine Linsensuppe gegeben habe, war ich verblüfft: plötzlich schmeckte sie wie aus Omas Küche – rund, würzig, einfach vollkommen.
3. Fischsauce – asiatischer Umami-Boost
Fischsauce (z. B. Nam Pla oder Nuoc Mam) ist ein fermentierter Klassiker der asiatischen Küche. Sie ist intensiv, salzig, leicht erdig und wird idealerweise in gekochten Gerichten verwendet.
Gut geeignet für: Currys, Brühen, gebratene Nudelgerichte, Fleischsaucen
Dosierung: Nur die Hälfte der angegebenen Sardellenpaste-Menge verwenden – sie ist sehr kräftig!
4. Kapern – die vegetarische Variante mit Biss
Kapern bringen eine salzige, leicht säuerliche Note mit. Sie passen wunderbar in Dressings, Saucen, Pasta oder Kartoffelsalate und sind völlig fischfrei.
Tipp: Vor der Verwendung abtropfen lassen und ggf. kurz abspülen, wenn dir der Essiggeschmack zu stark ist.
Dosierung: ½ EL fein gehackte Kapern für 1 TL Sardellenpaste.
5. Shrimp-Paste – für mutige Asia-Fans
Shrimp- oder Garnelenpaste ist typisch in südostasiatischen Gerichten. Sie schmeckt kräftig, fermentiert und sehr salzig – ein echtes Powerpaket für gekochte Speisen.
Wichtig: Nur in erhitzten Gerichten verwenden, nicht für Salate oder kalte Saucen.
Dosierung: 1:1 ersetzen – aber unbedingt abschmecken und evtl. mit der Salzmenge im Gericht vorsichtig sein.
6. Kalamata-Oliven – mediterrane Tiefe
Kalamata-Oliven bringen zwar keine Fischigkeit mit, dafür aber eine würzige, fleischige Tiefe und einen Hauch Rotweinessig.
Geeignet für: Pasta, Pizza, Salate, Gemüsepfannen oder sogar Dips
Dosierung: 1 EL fein gehackte Oliven für 1 TL Sardellenpaste
7. Umeboshi-Paste – japanisch, vegan und salzig
Diese Paste aus eingelegten Pflaumen ist besonders in der Makrobiotik beliebt. Sie ist intensiv, salzig und leicht säuerlich.
Ideal für: Reisgerichte, vegane Dips oder sogar Salatsaucen mit asiatischem Touch
Dosierung: Nur die Hälfte der Menge verwenden, um das Gericht nicht zu überwürzen.
FAQ – häufige Fragen
Kann man Sardinen statt Sardellenpaste verwenden?
Besser nicht. Sardinen sind größer, fleischiger und weniger intensiv – sie schmelzen nicht in der Sauce und bringen nicht den gewünschten Umami-Geschmack.
Schmeckt Sardellenpaste fischig?
Pur ja – im Gericht aber kaum. Sie bringt mehr Tiefe als Fischigkeit.
Was eignet sich für Caesar-Dressing als Ersatz?
Worcestersauce ist ideal. Auch Miso-Paste kann funktionieren – insbesondere für vegetarische Varianten.
Fazit: Viele Wege führen zum Umami-Glück
Auch wenn Sardellenpaste ein ganz besonderes Aroma mitbringt, musst du nicht verzweifeln, wenn du keine hast. Mit den richtigen Alternativen kannst du deine Gerichte ebenso raffiniert und würzig gestalten:
- Für Vegetarier: Kapern, Oliven, Umeboshi
- Für Fischfans: Sardellenfilets, Fischsauce, Shrimp-Paste
- Für alles dazwischen: Worcestersauce
Mein Tipp: Immer abschmecken! Viele dieser Zutaten sind intensiv – lieber nach und nach dosieren, statt das Gericht zu „erschlagen“.