Rohe Kartoffeln einfrieren – so bleibt alles knackig und lecker

Kartoffeln sind wahre Küchenklassiker. Ob als Beilage, Hauptgericht oder Snack – sie passen einfach immer. Doch wer kennt es nicht? Der große Vorrat vom Wochenmarkt oder aus dem Supermarktangebot droht schlecht zu werden, bevor man alles verwertet hat. Die gute Nachricht: Man kann rohe Kartoffeln einfrieren – wenn man es richtig macht.

Ich erinnere mich noch gut an einen verregneten Oktober, als mir eine Freundin zwei große Säcke Kartoffeln aus ihrem Schrebergarten schenkte. Nach drei Tagen Kartoffelgerichte in Dauerschleife musste ich kreativ werden. Das Einfrieren war damals ein Versuch – heute ist es mein Go-to-Trick, um Kartoffelvorräte haltbar zu machen.

Kann man rohe Kartoffeln einfrieren?

Ja – aber bitte nicht einfach so. Rohe Kartoffeln enthalten Enzyme, die beim Einfrieren für Verfärbungen und eine unangenehm mehlige Konsistenz sorgen. Deshalb ist es wichtig, die Kartoffeln vor dem Einfrieren zu blanchieren. Dieser kurze Kochvorgang deaktiviert die Enzyme und sorgt dafür, dass Geschmack, Farbe und Textur erhalten bleiben.

Wichtig: Kartoffeln mit grünen Stellen, Keimen oder Druckstellen gehören nicht ins Gefrierfach. Sie sollten frisch, fest und makellos sein.

So frierst du Kartoffeln richtig ein – Schritt für Schritt

Schritt 1: Waschen

Kartoffeln gründlich unter kaltem Wasser abspülen. Wenn du die Schale dranlassen möchtest, unbedingt gut abbürsten. Das Schälen ist optional, je nach späterem Verwendungszweck.

Schritt 2: Schneiden

Schneide die Kartoffeln so, wie du sie später verwenden möchtest: in Würfel, Scheiben, Spalten oder Stifte. Auch geraspelte Kartoffeln lassen sich einfrieren – perfekt für Rösti oder Puffer.

Schritt 3: Blanchieren

Bringe einen großen Topf Wasser zum Kochen und bereite eine Schüssel mit eiskaltem Wasser vor. Gib die Kartoffelstücke ins kochende Wasser und beginne ab dem erneuten Aufwallen mit dem Timer:

  • Kleine Würfel oder dünne Stifte: etwa 3 Minuten
  • Große Stücke oder halbe Knollen: 5 bis 8 Minuten
  • Geraspelte Kartoffeln: nur 1 Minute

Nach dem Blanchieren die Kartoffeln sofort ins Eiswasser geben, damit sie nicht nachgaren.

Schritt 4: Abtropfen und Trocknen

Die Kartoffeln gut abkühlen lassen, dann auf einem sauberen Küchentuch oder Küchenpapier trocken tupfen. Wer mag, kann sie leicht mit etwas Raps- oder Sonnenblumenöl benetzen – das verbessert später die Bräunung beim Backen oder Braten.

Schritt 5: Schockfrosten

Lege die Kartoffeln einzeln auf ein mit Backpapier belegtes Blech und friere sie für zwei bis drei Stunden vor. So verhinderst du, dass sie später als Klumpen zusammenkleben.

Schritt 6: Verpacken

Gib die vorgefrorenen Kartoffeln in Gefrierbeutel oder luftdichte Behälter. Die Luft solltest du so gut wie möglich herausdrücken, um Gefrierbrand zu vermeiden.

Schritt 7: Beschriften und einfrieren

Notiere das Einfrierdatum. Blanchierte Kartoffeln halten sich im Tiefkühler problemlos bis zu zwölf Monate.

Gefrorene Kartoffeln zubereiten

Das Beste: Du musst sie nicht einmal auftauen. Je nach Rezept kannst du die gefrorenen Kartoffeln direkt verwenden:

  • Für Suppen oder Püree einfach ins kochende Wasser geben
  • Für Ofenkartoffeln oder Pommes direkt aufs Backblech legen, mit Öl beträufeln und würzen
  • Für Bratkartoffeln oder Rösti direkt in die heiße Pfanne geben

Wenn du sie dennoch auftauen möchtest, empfiehlt sich eine langsame Auftauphase im Kühlschrank über Nacht.

Welche Kartoffelsorten eignen sich?

Die besten Ergebnisse erzielst du mit Sorten, die zu deinem geplanten Gericht passen:

  • Festkochende Sorten wie Linda oder Annabelle für Bratkartoffeln und Salate
  • Vorwiegend festkochende Sorten wie Marabel für vielseitige Einsätze
  • Mehligkochende Sorten wie Adretta für Püree, Suppen oder Knödel

Ich persönlich friere gerne mehligkochende Kartoffeln ein – sie ergeben ein besonders cremiges Kartoffelpüree, das man ganz unkompliziert auf Vorrat kochen kann.

Häufige Fragen zum Kartoffeln einfrieren

Wie lange halten rohe Kartoffeln ungekühlt?
An einem kühlen, dunklen Ort: bis zu vier Wochen. Bei Zimmertemperatur meist nur ein bis zwei Wochen.

Kann man Kartoffeln auch ohne Blanchieren einfrieren?
Möglich, aber nicht empfehlenswert. Die Konsistenz leidet, und die Farbe wird grau oder sogar schwarz. Blanchieren ist der bessere Weg.

Kann man ganze Kartoffeln einfrieren?
Ja, aber das ist wenig praktikabel. Sie brauchen sehr lange beim Auftauen und Kochen. Wenn du es trotzdem probieren möchtest: acht bis zehn Minuten blanchieren, abkühlen lassen und direkt einfrieren.

Geht das auch mit Kartoffelpüree?
Absolut. Nach dem Abkühlen portionieren, luftdicht verpacken und einfrieren. Zum Aufwärmen direkt in den Topf geben oder über Nacht im Kühlschrank auftauen.

Und Süßkartoffeln?
Auch Süßkartoffeln lassen sich sehr gut einfrieren – ebenfalls blanchiert oder vorgegart.

Fazit: Kartoffeln einfrieren lohnt sich

Kartoffeln sind so wandelbar wie kaum ein anderes Gemüse. Ob als Beilage oder Hauptgericht, gebraten, gekocht, püriert oder gebacken – sie passen immer. Durch das Einfrieren wird aus dem klassischen Vorratsgemüse ein echtes Küchen-Ass im Ärmel.

Wer sie richtig vorbereitet, kann sich das ganze Jahr über auf spontane Kartoffelgerichte freuen – ganz ohne matschige Überraschungen. Nie war es einfacher, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden und gleichzeitig gut vorbereitet zu sein.

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