Reisessig ersetzen: Die 11 besten Alternativen für asiatische Gerichte (und mehr)

Ob für Sushi, Salatdressings oder schnelle Wokgerichte – Reisessig gehört in vielen Küchen zur Grundausstattung. Doch was tun, wenn gerade kein Fläschchen im Vorratsschrank steht? Keine Sorge: Es gibt zahlreiche leckere und gut erhältliche Alternativen, die deinem Gericht eine ähnlich feine Säure und mild-süßliche Note verleihen können.

Ich zeige dir in diesem Artikel, welche Essigsorten und Zutaten sich am besten als Ersatz für Reisessig eignen – inklusive Tipps zur Dosierung und Anwendung. Außerdem verrate ich dir meinen persönlichen Favoriten für selbstgemachtes Sushi!


Was ist Reisessig eigentlich genau?

Reisessig (auch Reisweinessig genannt) wird aus fermentiertem Reis gewonnen. Im Gegensatz zum alkoholischen Reiswein – etwa dem japanischen Sake – durchläuft er eine zweite Fermentation, bei der die alkoholische Flüssigkeit in Essigsäure umgewandelt wird.

Der Geschmack von Reisessig ist deutlich milder als der von klassischem Haushaltsessig. Er bringt eine angenehme Säure mit, gepaart mit einer feinen Süße. Das macht ihn ideal für Marinaden, asiatische Dips, Dressings, eingelegtes Gemüse – und natürlich für Sushi-Reis.


Die verschiedenen Sorten Reisessig

Nicht jeder Reisessig ist gleich! Je nach Herkunft und Herstellung gibt es unterschiedliche Varianten:

  • Weißer Reisessig: Die bekannteste und am vielseitigsten einsetzbare Variante. Mild, hell und perfekt für westliche sowie asiatische Rezepte.
  • Gewürzter Reisessig: Enthält bereits Zucker und Salz – besonders beliebt zur Zubereitung von Sushi-Reis.
  • Schwarzer Reisessig: Kräftig, würzig, fast umami – oft in chinesischen Dips verwendet.
  • Roter und brauner Reisessig: Mit zusätzlichen Getreidesorten fermentiert, geschmacklich komplexer.

Für diesen Artikel konzentrieren wir uns auf Alternativen zum weißen, ungewürzten Reisessig.


Die besten Alternativen zu Reisessig

1. Weißweinessig

Ein Klassiker im Küchenschrank – und ein ausgezeichneter Ersatz für Reisessig. Er ist fruchtig, leicht säuerlich und lässt sich gut dosieren. In Dressings, Marinaden oder süß-sauren Soßen ist er fast eins zu eins einsetzbar.

Tipp: Für eine ähnliche Süße wie beim Reisessig einfach pro Esslöffel einen Viertel Teelöffel Zucker zugeben.


2. Apfelessig

Meine persönliche Geheimwaffe! Apfelessig ist fruchtig, leicht süß und angenehm säuerlich – und damit hervorragend geeignet für Sushi-Reis, Wokgerichte oder asiatische Dressings.

Ich erinnere mich noch gut an mein erstes selbstgemachtes Sushi mit Apfelessig. Ich war skeptisch, aber das Ergebnis war erstaunlich rund im Geschmack – und keiner hat den Unterschied bemerkt!

Dosierung: 1:1 ersetzen + ¼ TL Zucker pro EL.


3. Sherryessig

Etwas kräftiger im Geschmack, aber mit feiner Süße. Perfekt für Marinaden mit Hühnchen oder Gemüse, wenn das Gericht ruhig etwas Tiefe vertragen kann.

Am besten sparsam dosieren – und nicht für feine Salatdressings verwenden.


4. Champagneressig

Klingt edel, schmeckt mild und fein – und eignet sich hervorragend für Gerichte, bei denen andere Aromen nicht übertönt werden sollen. Ideal für Gemüsegerichte, Vinaigrettes und leichte Soßen.


5. Zitronen- oder Limettensaft

Wenn du keinen Essig im Haus hast, kann frischer Zitronen- oder Limettensaft eine gute Notlösung sein. Die Säure bringt Frische und betont Aromen – vor allem in Salaten oder leichten Pfannengerichten.

Tipp: Bei Bedarf mit etwas Wasser verdünnen.


6. Rotweinessig

Hat eine kräftigere Säure und eine rötliche Farbe – daher nicht ideal für helles Gemüse oder Sushi. In Schmorgerichten, Dressings mit kräftigen Aromen oder Soßen aber eine gute Wahl.

Langsam herantasten: Erst weniger verwenden und nachwürzen.


7. Reiswein (z. B. Shaoxing)

Wenn du Reiswein im Haus hast: Er kann ebenfalls als Ersatz dienen – allerdings nur in gekochten Gerichten, da er Alkohol enthält. Für Dressings oder Sushi ungeeignet!

Tipp: Ein kleiner Schuss Weißweinessig bringt die nötige Säure ins Spiel.


8. Weißwein

Ein trockener Weißwein (z. B. Sauvignon Blanc) kann in gegarten Gerichten wie Fischpfannen, Hühnergerichten oder hellen Soßen einen ähnlichen Effekt erzielen. Alkohol verkocht beim Erhitzen, sodass nur das Aroma bleibt.

Ergänzen: Ein paar Tropfen Zitronensaft helfen, die Säure zu betonen.


9. Klarer Branntweinessig (Tafelessig)

Sehr scharf und deutlich säurebetonter – daher nur bedingt geeignet. Wenn nichts anderes zur Hand ist, unbedingt verdünnen (z. B. mit Brühe oder Wasser) und etwas Zucker zugeben.


10. Hühnerbrühe mit Zitronensaft

Für herzhafte Suppen oder Soßen kann eine kräftige Brühe (mit weniger Wasser als üblich zubereitet) eine aromatische Alternative bieten. Sie bringt zwar keine Säure mit, lässt sich aber mit einem Spritzer Zitronensaft geschmacklich abrunden.


11. Balsamico-Essig

Nur bedingt geeignet – aber in bestimmten Dressings oder für marinierte Grillgerichte kann ein milder Balsamico eine interessante Note einbringen. Wichtig: nur in kleinen Mengen und nicht in Sushi oder hellen Gerichten verwenden.


Häufige Fragen zum Thema Reisessig-Ersatz

Kann ich Reisessig auch beim Backen verwenden?

Ja! Essig wird oft in Kuchenrezepten genutzt, um Teig aufzulockern und saftig zu machen. Reisessig funktioniert hier gut – bei Bedarf mit einem Spritzer Zitrone für etwas mehr Frische.


Ist Sushi-Essig dasselbe wie Reisessig?

Nicht ganz: Sushi-Essig ist eine gewürzte Mischung aus Reisessig, Zucker und Salz – speziell zur Würzung von Sushi-Reis gedacht. Du kannst ihn selbst herstellen, wenn du keinen fertigen zur Hand hast.


Was ist der Unterschied zu Haushaltsessig?

Haushaltsessig (z. B. Branntweinessig) ist deutlich schärfer und saurer als Reisessig. Für feine Gerichte oft zu intensiv.


Welcher Essig ist ideal zum Kuchenbacken?

Klarer Tafelessig ist oft die erste Wahl, da er geschmacksneutral ist. Apfelessig bringt etwas mehr Süße – ideal für Muffins oder Rührkuchen.


Was nehme ich für Sushi, wenn kein Reisessig da ist?

Mische 1 EL Weißweinessig mit ½ TL Zucker – das ergibt eine gute Ersatzlösung für Sushi-Essig.


Fazit: Welcher Essig passt wann?

Reisessig ist einzigartig, aber nicht unersetzbar. Je nach Gericht findest du mit Weißweinessig, Apfelessig oder Zitronensaft einen passenden Ersatz.

Mein Tipp: Achte auf das Gesamtaroma deines Rezepts. Wenn Süße fehlt, hilft ein Hauch Zucker. Ist’s zu sauer, verdünne mit Brühe oder Wasser. So gelingt dir auch ohne Reisessig ein harmonisches Geschmackserlebnis!

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