Kurz gesagt: Es gibt vier Möglichkeiten, Reis aufzuwärmen – in der Mikrowelle, auf dem Herd, im Wok oder in der Heißluftfritteuse.
Reis gehörte zu den Speisen, bei denen meine Mutter früher immer sagte: „Den sollte man besser nicht nochmal aufwärmen.“ Und irgendwie war das wohl auch klüger so. Der Grund dafür ist ein Bakterium namens Bacillus cereus, das sich in gekochtem Reis bilden kann und zu Lebensmittelvergiftungen führen kann.
Viele ältere Menschen verzichten deshalb grundsätzlich darauf, Reis erneut zu erhitzen. Aber: Wenn man ihn richtig lagert und korrekt erhitzt, ist das absolut unproblematisch.
Gekochten Reis richtig lagern
Entscheidend für eine sichere Wiederverwendung ist die richtige Lagerung. Sobald der Reis fertig gekocht ist, sollten Reste möglichst schnell abgekühlt und luftdicht im Kühlschrank verstaut werden – so verhinderst du das Wachstum von Bakterien.
Im Kühlschrank hält sich gekochter Reis etwa drei bis maximal vier Tage. Eingefroren kannst du ihn sogar bis zu drei Monate aufbewahren. Wichtig: Lasse den Reis nie stundenlang bei Zimmertemperatur stehen – das ist ein gefundenes Fressen für Keime.
Reis gründlich erhitzen
Egal, für welche Methode du dich entscheidest – der Reis muss beim Aufwärmen wirklich heiß werden. Wird er nur lauwarm, begünstigt das eher das Wachstum von Bakterien. Also: Lieber ein paar Minuten länger warten und den Reis richtig durchgaren.
Nach dem Aufwärmen sollte der Reis sofort gegessen werden. Bitte nicht noch einmal aufwärmen – falls Reste übrig bleiben, entsorge sie lieber, statt ein Risiko einzugehen.
Reis in der Mikrowelle aufwärmen
Das Geheimnis beim Mikrowellen-Erhitzen ist Dampf: Der sorgt dafür, dass der Reis locker bleibt und nicht austrocknet oder verklumpt.
Schritt 1: Wasser hinzufügen
Gib den Reis in eine mikrowellengeeignete Schüssel und füge zwei bis drei Esslöffel Wasser hinzu – je nachdem, wie viel Reis du aufwärmst. Alternativ kannst du auch Brühe verwenden. Vermische alles gut und löse Klümpchen. Dann die Schüssel mit einem Deckel oder Teller abdecken.
Schritt 2: Jede Minute umrühren
Erhitze den Reis auf mittlerer Stufe für eine Minute. Nimm ihn dann heraus, rühre um und wiederhole das Ganze zwei- bis dreimal, bis der Reis gleichmäßig heiß ist. So vermeidest du kalte Stellen im Inneren.
Reis auf dem Herd aufwärmen
Auch auf dem Herd gilt: Dampf ist dein Freund. Damit der Reis nicht anbrennt oder klebrig wird, solltest du etwas Flüssigkeit zugeben.
Schritt 1: Wasser im Topf zugeben
Gib etwas Wasser in den Topf – genug, damit der Reis nicht anbrennt, aber nicht zu viel, damit er nicht matschig wird. Verklumpungen vorher auflockern, den Deckel drauf und los geht’s.
Schritt 2: Regelmäßig rühren
Während des Erhitzens solltest du den Reis regelmäßig umrühren, damit er gleichmäßig warm wird und nichts anbrennt. Nach etwa 6–8 Minuten sollte der Reis durchgehend heiß sein. Kurz ruhen lassen – Achtung, heiß!
Reis im Wok aufwärmen
Der Wok eignet sich besonders gut, wenn du gleich ein ganzes Gericht zubereiten willst – etwa gebratenen Reis mit Gemüse oder Fleisch.
Schritt 1: Öl in den Wok geben
Erhitze etwas Öl (z. B. Olivenöl oder Erdnussöl) im Wok, damit der Reis nicht klebt oder anbrennt. Das Öl bringt gleich zusätzliches Aroma ins Spiel.
Schritt 2: Reis anbraten
Gib den Reis dazu und brate ihn unter ständigem Rühren an. Sobald er gleichmäßig heiß ist, kannst du nach Belieben weitere Zutaten wie Gemüse, Eier oder Fleisch hinzufügen und alles gemeinsam zu Ende garen.
Reis in der Heißluftfritteuse aufwärmen
Auch die Heißluftfritteuse eignet sich wunderbar zum Aufwärmen von Reis – vorausgesetzt, du verwendest das richtige Gefäß.
Schritt 1: Passende Form wählen
Fülle den Reis nicht direkt in den Garkorb, sondern nutze eine kleine ofenfeste Form oder Backform, die in die Fritteuse passt. Etwas Öl hinzugeben und alles gut vermengen. Optional kannst du die Form mit Alufolie abdecken, um die Feuchtigkeit zu bewahren.
Schritt 2: 6–7 Minuten erhitzen, gelegentlich umrühren
Heize die Fritteuse auf etwa 160 °C vor (320 °F). Nach 6–7 Minuten sollte der Reis heiß genug sein – wichtig ist, dass er wirklich durchgehend heiß ist. Zwischendurch 2- bis 3-mal umrühren, damit alles gleichmäßig erwärmt wird.
Gebratenen Reis aufwärmen – so geht’s
Gebratener Reis lässt sich genauso gut wie gedämpfter Reis aufwärmen:
- In der Mikrowelle: In eine Schüssel geben, mit einem Teller abdecken und je nach Menge 3–5 Minuten erhitzen.
- Auf dem Herd: Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen, den Reis hinzugeben und 3–5 Minuten unter ständigem Rühren anbraten, bis er heiß ist.
FAQ: Häufige Fragen zum Reis aufwärmen
Kann man gekochten Reis wieder aufwärmen?
Ja – aber nur, wenn er korrekt im Kühlschrank aufbewahrt wurde und beim Erhitzen wirklich heiß wird. Dann ist der Verzehr unbedenklich.
Wie lange hält gekochter Reis im Kühlschrank?
Am besten innerhalb von drei Tagen verbrauchen. Vier Tage gelten als Obergrenze – danach lieber entsorgen.
Welche Reissorten kann man aufwärmen?
Grundsätzlich lassen sich alle Reissorten erneut erhitzen – weißer Reis, Vollkornreis usw. Je nach Sorte kann sich die Konsistenz etwas unterscheiden.
Ist es sicher, Reis kalt zu essen?
Ja, sofern er innerhalb von zwei Stunden nach dem Kochen im Kühlschrank gelandet ist und dort durchgehend kühl gelagert wurde. Auch hier gilt: nur, wenn er sicher aufbewahrt wurde.
Fazit
Beim Aufwärmen von Reis steht die Lebensmittelsicherheit an erster Stelle.
Achte darauf, den Reis nach dem Kochen zügig im Kühlschrank zu lagern und ihn vor dem Verzehr gründlich zu erhitzen.
Wenn du diese Tipps beachtest, wird übrig gebliebener Reis nicht nur sicher, sondern auch lecker – und eine tolle Beilage für den nächsten Tag. Falls der Reis allerdings komisch riecht oder aussieht: besser entsorgen und bei Bedarf auf Alternativen ausweichen.