Ob auf der Pizza, in mediterranen Schmorgerichten oder im Salatdressing – Oregano ist aus meiner Küche nicht wegzudenken. Sein würzig-erdiger Geschmack passt zu so vielen herzhaften Gerichten, dass ich ihn am liebsten immer griffbereit habe. Und genau deshalb trockne ich jedes Jahr einen Teil meiner frischen Ernte – für den ganzjährigen Vorrat.
Hier zeige ich dir, wie du Oregano ganz einfach selbst trocknen kannst – mit drei erprobten Methoden für jede Küchensituation.
Warum Oregano trocknen?
Oregano ist ein Kraut, das beim Trocknen sogar an Geschmack gewinnt – kein Scherz! Im Gegensatz zu manch anderem frischen Kraut wird das Aroma intensiver, wenn die Blätter gut getrocknet sind. Gerade wenn du einen eigenen Kräutergarten hast und mehr erntest, als du frisch verbrauchen kannst, ist das Trocknen eine großartige Methode zur Haltbarmachung – ganz ohne Lebensmittelverschwendung.
Ich erinnere mich noch gut an den Sommer, als ich das erste Mal meine Oreganoernte trocknete – in der Küche hing tagelang ein Sträußchen neben dem Fenster. Der Duft war herrlich, und beim ersten Wintergulasch mit den getrockneten Blättern war ich überzeugt: Das mache ich jedes Jahr wieder.
Welche Methoden gibt es?
Es gibt drei bewährte Methoden, Oregano zu trocknen:
- Lufttrocknung (Aufhängen)
- Trocknung im Backofen
- Mikrowellen-Trocknung (die schnelle Variante)
Welche Methode für dich passt, hängt von deinem Zeitplan, deinem Klima und den vorhandenen Geräten ab. In eher feuchten Gegenden ist das Aufhängen manchmal nicht ideal – aber keine Sorge, es gibt Alternativen.
Vorbereitung: So bereitest du Oregano richtig vor
Bevor es ans Trocknen geht, solltest du den frischen Oregano sorgfältig vorbereiten:
- Waschen: Spüle die Stängel unter kaltem Wasser ab, um Schmutz und kleine Tierchen zu entfernen.
- Trocknen: Tupfe die Blätter mit Küchenpapier vorsichtig trocken oder nutze eine Salatschleuder. Danach am besten noch ein wenig an der Luft trocknen lassen – keine Feuchtigkeit darf zurückbleiben, sonst kann später Schimmel entstehen.
Methode 1: Oregano lufttrocknen – der Klassiker
Schritt 1: Bündel binden
Binde 5–7 Stängel mit Küchengarn oder einem Gummiband zusammen. Achte darauf, die Bündel nicht zu groß zu machen, damit die Luft zirkulieren kann.
Schritt 2: Aufhängen
Hänge die Bündel kopfüber an einem luftigen, warmen Ort auf – z. B. in der Küche oder im Vorratsraum. Schütze sie vor Staub, indem du locker eine Papiertüte mit Löchern überstülpst. Kein Plastik – das staut Feuchtigkeit.
Nach etwa 2 Wochen sind die Blätter trocken und brüchig. Wenn sie beim Anfassen rascheln und leicht zerbröseln, sind sie bereit zur Lagerung.
Schritt 3: Zerkleinern und lagern
Streife die Blätter von den Stielen ab und zerreibe sie vorsichtig zwischen den Fingern. Danach in ein Schraubglas oder einen Gewürzbehälter füllen – unbedingt trocken und dunkel lagern. Datum und Inhalt nicht vergessen!
Methode 2: Oregano im Backofen trocknen – schnell und effektiv
Schritt 1: Backofen vorheizen
Heize deinen Ofen auf die niedrigste Temperatur – ideal sind etwa 90–95 °C bei Ober-/Unterhitze. Umluft funktioniert auch, aber mit leicht geöffneter Tür.
Schritt 2: Oregano auslegen
Lege die gewaschenen und getrockneten Stängel nebeneinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech – nicht überlappend.
Schritt 3: Trocknen im Ofen
Schiebe das Blech in die mittlere Schiene. Öffne die Ofentür leicht mit einem Holzlöffel, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Nach 20 Minuten die Blätter einmal wenden. Insgesamt dauert der Trockenvorgang etwa 40–60 Minuten – je nach Menge.
Schritt 4: Abkühlen, zerkleinern, aufbewahren
Lass die Blätter abkühlen, dann prüfe, ob sie brüchig sind. Zerreibe sie und fülle sie luftdicht in Gläser oder Gewürzdosen.
Methode 3: Oregano in der Mikrowelle trocknen – für Eilige
So geht’s:
- Lege frische Oreganoblätter zwischen zwei Lagen Küchenpapier auf einen mikrowellengeeigneten Teller.
- Starte mit 60 Sekunden auf höchster Stufe.
- Danach in 15-Sekunden-Intervallen weitermachen, bis die Blätter trocken und knusprig sind.
Achtung: Nicht zu lange erhitzen – sonst verlieren sie an Aroma oder verbrennen sogar.
Wie lange hält getrockneter Oregano?
Richtig gelagert (luftdicht, trocken, dunkel) bleibt Oregano etwa 2 bis 3 Jahre haltbar. Am aromatischsten ist er allerdings in den ersten 6 Monaten. Danach nimmt der Geschmack langsam ab.
Häufige Fragen (FAQs)
Kann Oregano im Glas schimmeln?
Nur wenn er nicht vollständig durchgetrocknet ist. Jede Restfeuchte kann Schimmelbildung begünstigen – also unbedingt sicherstellen, dass die Blätter komplett trocken sind.
Wie lange dauert die Trocknung im Dörrautomaten?
Im Dörrautomaten dauert das Trocknen je nach Menge etwa 2 bis 4 Stunden bei niedriger Temperatur (ca. 35–40 °C). Ideal, wenn du regelmäßig Kräuter haltbar machst.
Wann ist der beste Zeitpunkt zum Ernten?
Am besten erntest du Oregano morgens nach dem Trocknen des Taus, aber noch vor der Blüte – dann ist das Aroma am intensivsten. Schneide knapp über einem Blattpaar, damit die Pflanze gut nachwächst.
Kann man Oreganoblüten essen?
Ja, die zarten lila Blüten haben ein mildes, leicht süßliches Aroma. Ideal für sommerliche Salate oder als essbare Deko. Außerdem freuen sich Bienen und Schmetterlinge über die Blüten im Garten.
Fazit: Würziger Vorrat für jede Jahreszeit
Oregano zu trocknen ist nicht nur einfach, sondern auch eine wunderbare Möglichkeit, den Sommer konserviert ins Gewürzregal zu holen. Egal ob klassisch an der Luft, im Ofen oder schnell in der Mikrowelle – mit ein bisschen Geduld hast du schon bald dein eigenes aromatisches Oregano-Pulver für Pizza, Pasta, Gemüsepfannen und mehr.
Probiere es aus – dein zukünftiges Ich beim Winterkochen wird dir danken!