Koriander-Ersatz: Die besten Alternativen für Blätter und Samen

Frischer Koriander ausverkauft – und das Rezept verlangt genau danach? Kein Grund zur Panik. Ob du die grüne Würze von frischen Blättern brauchst oder das erdige Aroma der Koriandersamen: Es gibt viele würdige Alternativen, die deinen Gerichten ebenso viel Tiefe verleihen können.

Ich erinnere mich noch gut an einen Abend, an dem ich spontan ein Thai-Curry kochen wollte – alles war da, nur der frische Koriander fehlte. Aus der Not heraus griff ich zu glatter Petersilie mit einem Spritzer Limettensaft. Und was soll ich sagen? Es wurde ein neues Lieblingsgericht.

In diesem Artikel zeige ich dir, welche Kräuter und Gewürze du je nach Rezept statt Koriander verwenden kannst – inklusive Tipps, wie du sie richtig dosierst.

Was ist Koriander eigentlich?

Koriander ist ein echtes Multitalent: Die Blätter (auch als Cilantro oder chinesische Petersilie bekannt), die Samen und sogar die Wurzeln sind essbar. Während die Samen ein warmes, nussiges Aroma mit Zitrusnoten haben, schmecken die frischen Blätter eher intensiv, säuerlich und für manche sogar ein wenig „seifig“.

Kein Wunder also, dass nicht jeder Koriander liebt – und viele nach einem Ersatz suchen, der geschmacklich besser passt.

Korianderblätter ersetzen: Diese Kräuter passen am besten

Glatte Petersilie

Der Klassiker unter den Koriander-Ersätzen. Optisch ähnelt glatte Petersilie dem frischen Koriander sehr – perfekt also für Garnituren, Dips und kalte Gerichte. Geschmacklich ist sie milder und weniger zitronig. Mit ein paar Tropfen Zitronen- oder Limettensaft kannst du das aber ganz einfach ausgleichen.

Tipp: 1:1 ersetzen – ideal für Salate, Salsa, Suppen oder Guacamole.

Estragon

Ein Liebling der französischen Küche. Estragon bringt eine spannende Mischung aus Lakritze, Pfeffer und Zitrus mit – allerdings in deutlich komplexerer Form als Koriander. Verwende ihn sparsam und taste dich langsam heran.

Passt besonders gut zu Fisch, Geflügel, Eierspeisen, Dressings und Pesto.

Oregano

Oregano hat ein warmes, erdiges Aroma mit minziger Note. Kein direkter Koriander-Ersatz, aber eine tolle Wahl für tomatenlastige Gerichte wie Pasta-Soßen oder mediterrane Eintöpfe.

Weniger geeignet für asiatische oder indische Gerichte – da passt er geschmacklich nicht ganz rein.

Thai-Basilikum

Im Gegensatz zu italienischem Basilikum ist Thai-Basilikum kräftiger, pfeffriger und leicht lakritzig. Die würzige Frische macht ihn zu einem gelungenen Ersatz, vor allem in asiatischen Currys, Reisgerichten oder als Topping für Pho.

Dill

Mit seiner zitronigen, grasigen Note und dem typischen Lakritz-Aroma kann Dill in manchen Rezepten wunderbar an Koriander erinnern – etwa bei Fisch, Hähnchen oder in Joghurtsaucen. Aber Achtung: Er hat viel Eigengeschmack. Also lieber fein hacken und sparsam dosieren.

Koriandersamen ersetzen: Diese Gewürze passen geschmacklich

Kreuzkümmel (Cumin)

Kreuzkümmel ist der Koriander-Verwandte schlechthin – oft werden beide sogar gemeinsam in Gerichten verwendet. Er ist erdiger, würziger und intensiver. Ideal für indische Currys, orientalische Eintöpfe oder mexikanische Rezepte.

Tauschregel: Gemahlener Kreuzkümmel ersetzt gemahlenen Koriander; ganze Samen ersetzen ganze Koriandersamen.

Kümmel

Kümmel bringt ein warmes, leicht anisartiges Aroma mit. Besonders gut passt er zu deftigen Gerichten wie Bratkartoffeln, Brot (zum Beispiel Roggenbrot) oder Kohlgerichten.

Mild dosieren, damit er den Eigengeschmack des Gerichts nicht überlagert.

Fenchelsamen

Fenchelsamen erinnern durch ihre süßlich-lakritzige Note an Koriander, auch wenn sie keine Zitrusfrische mitbringen. Ideal für Schmorgerichte, Fleischmarinaden, Chutneys oder als Gewürz in indischen Currys.

Tipp: Kurz trocken anrösten, um das Aroma zu intensivieren und Bitterstoffe abzubauen.

Nelken

Nelken haben ein intensives, süßlich-würziges Aroma mit einem Hauch Zitrus. Am besten gemahlen verwenden und sehr sparsam dosieren – maximal die halbe Menge des ursprünglichen Korianders.

Wichtig: Ganze Nelken vor dem Servieren entfernen, sonst überdecken sie alle anderen Aromen.

Currypulver

Currypulver enthält meist bereits Koriander, Kreuzkümmel, Kurkuma und weitere aromatische Gewürze. Damit bekommst du ein rundes, harmonisches Aroma. Aber Vorsicht: Es kann schnell dominant werden – also nur verwenden, wenn dein Gericht ohnehin mehrere dieser Gewürze verlangt.

Tipp: Nur die Hälfte der Koriandermenge durch Currypulver ersetzen – sonst wird’s zu viel.

Garam Masala

Diese indische Gewürzmischung bringt Tiefe, Wärme und eine feine Süße durch Zutaten wie Kardamom, Zimt, Nelken, Pfeffer und – natürlich – Koriander. Perfekt für Currygerichte, Marinaden oder Linsenrezepte.

Garam Masala immer erst am Ende der Kochzeit zugeben – so bleibt das Aroma erhalten.

Fazit: Mut zur Kreativität in der Küche

Ob du frische Korianderblätter ersetzen willst oder die erdige Würze der Samen suchst – mit diesen Alternativen gelingt dir das ganz einfach. Und wer weiß, vielleicht entdeckst du so eine neue Lieblingszutat.

Mein Tipp: Probiere ruhig mal ungewöhnliche Kombinationen aus. Manchmal entsteht aus einem vermeintlichen Ersatz ein ganz neuer kulinarischer Volltreffer.

Wenn dir dieser Beitrag gefallen hat, speichere ihn dir ab oder teile ihn mit deinen Kochfreunden. Und schreib mir gerne, mit welchem Ersatz du die besten Erfahrungen gemacht hast.

Scroll to Top