Kaum ein Gericht ist so herzhaft und klassisch wie ein selbstgemachter Hackbraten. Und wer ihn einmal zubereitet, hat fast immer Reste – nicht, weil er nicht schmeckt, sondern weil man nie „nur ein bisschen“ Hackbraten macht. Bei uns zu Hause war das ein typisches Sonntagsgericht – mit Kartoffelpüree, Soße und einem ordentlichen Klecks Preiselbeeren. Und montags? Gab’s die Reste. Aber nur, wenn man sie richtig aufwärmt, schmeckt der Hackbraten auch am nächsten Tag noch köstlich.
In diesem Artikel zeige ich dir fünf bewährte Methoden, mit denen dein aufgewärmter Hackbraten genauso saftig und würzig bleibt wie frisch aus dem Ofen – ganz ohne zähe Kruste oder trockene Krümel.
Warum Hackbraten beim Aufwärmen oft austrocknet
Hackbraten besteht aus magerem Fleisch, oft vermischt mit Eiern, Semmelbröseln und Zwiebeln – alles Zutaten, die beim erneuten Erhitzen leicht Feuchtigkeit verlieren. Wer ihn einfach nur in die Mikrowelle schiebt, riskiert leider genau das: ein trockener Klotz statt eines saftigen Bratens. Aber keine Sorge – mit ein paar einfachen Tricks kannst du das vermeiden.
Methode 1: Hackbraten im Backofen aufwärmen
Schonend und gleichmäßig – perfekt für ganze Stücke
Wenn du etwas mehr Zeit hast, ist der Ofen die beste Wahl. Besonders wenn du den Hackbraten am Stück aufbewahrt hast, wird er so gleichmäßig warm und bleibt wunderbar saftig.
So geht’s:
- Backofen auf 120 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
Niedrige Temperaturen verhindern, dass der Braten austrocknet. - Braten mit etwas Brühe beträufeln und in Alufolie einwickeln.
Verwende Hühner- oder Rinderbrühe – das bringt zusätzlich Geschmack. 1–2 Esslöffel reichen. Dann gut in Alufolie einwickeln. - Für 20–30 Minuten im Ofen erwärmen.
Die genaue Zeit hängt von der Dicke des Bratens ab. Ideal ist eine Kerntemperatur von 74 °C – ein Bratenthermometer hilft dabei.
💡 Tipp: Für eine knusprige Kruste die Folie in den letzten 5 Minuten entfernen und den Braten offen weiterbacken.
Methode 2: Hackbraten dämpfen
Ideal, wenn der Braten schon etwas trocken ist
Das Dämpfen bringt verlorene Feuchtigkeit zurück – besonders bei einzelnen Scheiben eine tolle Methode.
So funktioniert’s:
- Wasser im Topf zum Kochen bringen.
Achte darauf, dass das Wasser den Dämpfeinsatz nicht berührt. - Hackbratenscheiben in den Dämpfeinsatz legen.
Deckel drauf und so lange dämpfen, bis die Scheiben komplett durchgewärmt sind (ca. 10 Minuten).
💡 Persönlicher Tipp: Ich nutze oft meinen Bambusdämpfer – das klappt auch wunderbar.
Methode 3: Hackbraten in der Pfanne aufwärmen
Schnell und einfach – besonders für einzelne Portionen
Für 1–2 Scheiben ist die Pfanne ideal – und du bekommst dabei sogar eine herrlich gebräunte Kruste.
Anleitung:
- Etwas Öl oder Butter in einer Pfanne erhitzen.
Mittlere Hitze reicht – so verbrennt nichts. - Scheiben hineinlegen und von beiden Seiten braten.
Je Seite ca. 2–3 Minuten. Für noch mehr Saftigkeit kannst du einen Schuss Brühe mit in die Pfanne geben und kurz abdecken.
Methode 4: Hackbraten in der Heißluftfritteuse (Airfryer)
Schneller als der Ofen – knusprig und modern
Der Airfryer eignet sich gut für Scheiben – nicht unbedingt für ganze Braten.
So funktioniert’s:
- Airfryer auf 175 °C vorheizen.
- Scheiben mit etwas Brühe besprühen und auf Backpapier in den Korb legen.
Achte darauf, dass die Scheiben nicht übereinander liegen. - Für 3–4 Minuten erhitzen.
Bei Bedarf noch 1–2 Minuten nachlegen.
Tipp: Ein Sprühfläschchen mit Brühe ist hier Gold wert!
Methode 5: Hackbraten in der Mikrowelle aufwärmen
Die schnellste Variante – mit kleinen Tricks trotzdem saftig
Die Mikrowelle hat ihren schlechten Ruf zu Unrecht, wenn man weiß, wie’s geht.
So klappt’s:
- Hackbratenscheiben in eine mikrowellengeeignete Schale legen.
Keine Stapel – lieber in mehreren Durchgängen erwärmen. - Etwas feuchtes Küchenpapier oder ein Spritzer Brühe dazugeben.
Dann mit einem Deckel oder Teller abdecken – aber etwas Luft entweichen lassen. - Bei mittlerer Leistung 1–2 Minuten pro Seite erhitzen.
Danach wenden und nochmal kurz erwärmen.
Häufige Fragen (FAQ)
Wie lange hält sich Hackbraten im Kühlschrank?
Gut verschlossen im Kühlschrank bleibt er 3–4 Tage frisch. Wenn er komisch riecht oder sich Schimmel bildet – bitte entsorgen.
Kann man Hackbraten einfrieren?
Klar! Am besten gleich nach dem Abkühlen portionsweise einfrieren. So bleibt er aromatisch und saftig.
Kann ich aufgewärmten Hackbraten nochmal aufwärmen?
Besser nicht. Wie bei vielen Speisen sollte Hackbraten nur einmal wieder erhitzt werden, um mögliche Keimbildung zu vermeiden.
Wie wärme ich Hackbraten bei 175 °C auf?
Einfach in eine Auflaufform geben, mit etwas Flüssigkeit bedecken und mit Alufolie abdecken. Dann 20–25 Minuten im vorgeheizten Ofen erwärmen, bis eine Kerntemperatur von 74 °C erreicht ist.
Mein Fazit
Egal, ob du einen ganzen Hackbraten oder nur ein paar Scheiben aufwärmen möchtest – die richtige Methode macht den Unterschied. Wenn du es besonders saftig magst, nimm dir die Zeit für den Ofen oder Dampfgarer. Für den schnellen Hunger sind Pfanne, Airfryer oder Mikrowelle super – mit ein paar kleinen Tricks schmeckt’s fast wie frisch gemacht.
Und mal ehrlich – gibt’s was Besseres, als am Montagabend nochmal den Sonntagsbraten zu genießen?