Gurken gehören für mich einfach zum Sommer dazu. Ob im Salat, auf dem Butterbrot oder als kalter Snack direkt aus dem Kühlschrank – ihre knackige Frische ist kaum zu toppen. Aber was tun, wenn man mal zu viele davon übrig hat? Wegwerfen? Auf keinen Fall! Denn ja, man kann Gurken tatsächlich einfrieren – wenn man ein paar Tricks kennt.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du Gurken richtig einfrierst, welche Methoden sich für welchen Zweck eignen und wie du das Beste aus deinen eingefrorenen Gurken herausholst.
Kann man Gurken wirklich einfrieren?
Kurz gesagt: Ja, aber es kommt auf die Verwendung an. Durch ihren extrem hohen Wasseranteil (rund 95 %) verlieren Gurken beim Einfrieren ihre knackige Textur. Für frische Salate sind sie nach dem Auftauen eher ungeeignet – dafür aber ideal für Smoothies, kalte Suppen, Dips oder als würzige Essiggurken.
Wenn du Gurken einfach so in den Gefrierschrank wirfst, bekommst du am Ende nur matschige Stücke. Aber mit den richtigen Methoden kannst du sie sinnvoll konservieren – und sogar geschmacklich aufwerten!
Drei Methoden, um Gurken einzufrieren
Je nachdem, wie du deine Gurken später verwenden möchtest, gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen:
Methode 1: Gurken als Essiggurken einfrieren
Das ist meine persönliche Lieblingsmethode, weil der Geschmack richtig schön durchzieht – und die Textur besser erhalten bleibt.
Schritt 1: Gurken vorbereiten
Wasche die Gurken gründlich mit kaltem Wasser. Wenn sie aus dem Supermarkt kommen, entferne am besten die wachsartige Schicht mit einer weichen Bürste. Schälen ist optional.
Schritt 2: In Scheiben schneiden
Schneide die Gurken in dünne Scheiben – ein scharfes Messer oder eine Mandoline sind hier Gold wert.
Schritt 3: Mit Zwiebeln und Salz schichten
Gib die Gurkenscheiben mit fein gehackten Zwiebeln in eine große Schüssel (Faustregel: 1 Zwiebel auf 1 Liter Gurkenscheiben). Schichte alles mit etwas Salz dazwischen und decke die Schüssel mit Frischhaltefolie ab. Zwei Stunden ruhen lassen.
Schritt 4: Abspülen
Spüle das Salz gründlich mit kaltem Wasser ab.
Schritt 5: Sud anrühren
Mische 120 ml Weißweinessig mit 300 g Zucker. Gut rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Gib optional ein paar Selleriesamen für einen würzigeren Geschmack dazu. Dann alles mit den Gurken und Zwiebeln vermengen.
Schritt 6: Abfüllen und einfrieren
Fülle die Mischung in gefriergeeignete Dosen oder Zip-Beutel. Lass etwa 1–2 cm Platz, damit sich der Sud beim Einfrieren ausdehnen kann. Luft so gut es geht herausdrücken und alles gut verschließen.
Schritt 7: Beschriften und einfrieren
Vergiss nicht, Inhalt und Datum auf den Behälter zu schreiben. Danach mindestens eine Woche durchziehen lassen, bevor du die Essiggurken genießt.
Methode 2: Gurkenscheiben oder -stücke einfrieren
Ideal für Smoothies, Säfte oder kalte Suppen.
Schritt 1: Gurken schneiden
Nach dem Waschen in Scheiben, Würfel oder Stifte schneiden – je nachdem, wie du sie später verwenden möchtest.
Schritt 2: Schockfrosten
Verteile die Stücke nebeneinander auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech. Für ein paar Stunden ins Gefrierfach legen, bis sie durchgefroren sind.
Schritt 3: Umfüllen
Danach in Gefrierbeutel oder -dosen füllen, überschüssige Luft entfernen und gut verschließen.
Schritt 4: Beschriften
Auch hier gilt: Datum drauf – und ab in den Gefrierschrank.
Methode 3: Gurken-Eiswürfel für Getränke & Dips
Besonders praktisch im Sommer – für ein erfrischendes Gurkenwasser oder als Smoothie-Basis.
Schritt 1: Gurken pürieren oder entsaften
Je nach Vorliebe kannst du die Gurken entsaften oder im Mixer zu Püree verarbeiten.
Schritt 2: In Eiswürfelformen füllen
Optional mit etwas Zitronensaft oder frischer Minze verfeinern.
Schritt 3: Gefrieren und umfüllen
Sobald die Würfel durchgefroren sind, in Gefrierbeutel umfüllen, Luft herausdrücken und luftdicht verschließen.
Wie taut man gefrorene Gurken richtig auf?
Ganz ehrlich: Oft ist es gar nicht nötig, sie aufzutauen! Für Smoothies, Dips oder kalte Suppen kannst du die gefrorenen Gurken direkt verwenden. Einfach in den Mixer geben – fertig.
Essiggurken solltest du langsam im Kühlschrank auftauen lassen. Am besten über Nacht.
Welche Gurkensorten eignen sich zum Einfrieren?
In Deutschland bekommt man vor allem sogenannte Schlangengurken (auch Salatgurken genannt). Diese eignen sich gut für Smoothies oder Eiswürfel.
Für Essiggurken empfehlen sich kleinere Sorten wie „Delikateß-Gurken“ oder Einlegegurken. Exotischere Sorten wie Zitronengurken findet man eher selten, aber auch die lassen sich verarbeiten, wenn man mal das Glück hat, sie zu bekommen.
Häufige Fragen (FAQs)
Wie lange sind gefrorene Gurken haltbar?
- Essiggurken: Bis zu 12 Monate im Gefrierschrank
- Gurkenscheiben/-würfel: Am besten innerhalb von 6 Monaten verwenden
- Gurken-Eiswürfel: 6–9 Monate problemlos haltbar
Woran erkennt man, dass Gurken schlecht sind?
Schrumpelige, weiche oder muffig riechende Gurken solltest du lieber entsorgen. Auch Schimmel ist ein klares No-Go.
Kann man gefrorene Gurken roh essen?
Rein technisch ja, aber sie sind nach dem Auftauen sehr weich. Besser sind sie in pürierter oder gekochter Form – oder als gewürzte Einlegegurke.
Fazit: Gurken einfrieren lohnt sich!
Ich gebe zu: Beim ersten Mal war ich skeptisch. Ich dachte, das kann doch nicht schmecken. Aber mittlerweile habe ich immer ein paar Gurkenwürfel und selbstgemachte Gurken-Eiswürfel im Tiefkühlfach – perfekt für heiße Tage oder wenn ich schnell ein Tzatziki zaubern will.
Ob als würzige Einlegegurke, im Smoothie oder als erfrischender Drink: Gefrorene Gurken sind eine tolle Möglichkeit, Reste sinnvoll zu verwerten. Und du musst nie wieder eine halb vergessene Gurke im Kühlschrank wegwerfen.