Garam Masala verleiht vielen indischen Gerichten seine unverwechselbare Tiefe und Wärme – doch was tun, wenn das kleine Glas gerade leer ist? Keine Sorge: Es gibt wunderbare Alternativen, die deinem Gericht genauso viel Aroma verleihen können.
Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich mein erstes Linsencurry kochte – voller Vorfreude, alle Zutaten vorbereitet, nur um dann festzustellen: Das Garam Masala war alle. Damals begann meine kleine Reise in die Welt der Gewürzalternativen – und heute teile ich meine liebsten mit euch.
Was ist Garam Masala eigentlich?
Der Begriff Masala bedeutet einfach „Gewürzmischung“. Garam Masala ist dabei eine Mischung aus wärmenden, oft gerösteten Gewürzen wie Zimt, Kardamom, Koriander, Pfeffer, Kreuzkümmel, Muskatblüte und Lorbeer. Je nach Region und Rezept variiert die Zusammensetzung. Im Norden Indiens ist die Mischung meist milder und aromatischer, im Süden gerne schärfer.
Garam Masala wird übrigens oft erst am Ende des Kochvorgangs hinzugefügt, um sein volles Aroma zu entfalten – im Gegensatz zu Currypulver, das meist zu Beginn mit angebraten wird.
Garam Masala, Currypulver & Tandoori: Wo liegt der Unterschied?
Viele verwechseln Garam Masala mit Currypulver oder Tandoori-Mischungen – doch sie haben unterschiedliche Rollen in der Küche:
- Garam Masala: Würzig-warm, ohne Kurkuma, kommt meist am Ende ins Gericht.
- Currypulver: Enthält meist Kurkuma, wird zu Beginn mit angebraten, gibt Farbe und Tiefe.
- Tandoori Masala: Wird zum Marinieren (z. B. von Fleisch) verwendet und enthält neben Garam Masala oft Knoblauch, Chili und Ingwer.
Hausgemachtes Garam Masala: So geht’s
Wenn du Zeit hast, lohnt es sich, Garam Masala selbst zu machen – der Unterschied im Geschmack ist enorm. Hier mein Basisrezept:
Zutaten:
- 1–2 Zimtstangen (je nach Geschmack)
- 3 getrocknete Lorbeerblätter
- 2 EL Koriandersamen
- 2 EL Kreuzkümmelsamen
- 2 TL schwarze Pfefferkörner
- 1 TL Nelken
- 1 TL grüne Kardamomsamen
- 1 kleines Stück Muskatblüte (oder etwas Muskatnuss, wenn nicht verfügbar)
Zubereitung:
Die Gewürze ohne Öl leicht in einer Pfanne rösten, bis sie duften und leicht „knacken“. Dann in einem Mörser oder Gewürzmixer fein mahlen und luftdicht lagern.
Die 9 besten Alternativen zu Garam Masala
1. Currypulver
Der wohl einfachste Ersatz. Currypulver ist zwar etwas anders im Geschmack (dank Kurkuma oft erdiger und farbintensiver), bringt aber ebenfalls Wärme und Tiefe. Am besten zu Beginn des Kochens hinzufügen. Ideal für Gemüsegerichte, Linsen, Fleisch oder Huhn.
2. Chaat Masala
Diese würzige, etwas säuerlich-salzige Mischung enthält Kreuzkümmel, Koriander, Pfeffer – und zusätzlich Chili, Ingwer und Asafoetida (Hing). Perfekt für vegetarische Gerichte oder würzige Saucen, aber vorsichtig dosieren: Der Geschmack ist intensiv.
3. Sambhar Masala
Ursprünglich aus Südindien, enthält diese Mischung u. a. Koriander, Kreuzkümmel, Zimt, Senfsamen, Kokos und getrocknete Chilis. Etwas schärfer, aber wunderbar aromatisch – besonders in Linsengerichten.
4. Tikka-Masala-Gewürz oder -Sauce
Wenn du ein Tikka Masala im Schrank hast – Glück gehabt! Diese Mischung enthält meist bereits Garam Masala plus Tomate, Sahne, Knoblauch und Ingwer. Auch die fertige Sauce passt nicht nur zu Huhn, sondern auch wunderbar zu Ofengemüse oder Kichererbsen.
5. Butter-Chicken-Gewürz
Eine ebenfalls beliebte Alternative – ob als Gewürzmischung oder fertige Sauce. Sie enthält neben Garam Masala meist Chili, Ingwer, Knoblauch, Joghurt und Zitrone. Der Geschmack ist etwas cremiger, aber herrlich intensiv.
6. Kreuzkümmel, Koriander & Kardamom
Wenn du diese drei Klassiker im Schrank hast, kannst du dir schnell ein eigenes „Notfall-Garam Masala“ mixen: 2 TL Koriandersamen, 1 TL Kreuzkümmel und ½ TL Kardamomsamen. Ideal für Lamm, Gemüse oder Linseneintöpfe.
7. Zimt, Bockshornklee & Nelken
Diese Kombi bringt ebenfalls eine schöne Wärme – besonders Zimt und Nelken kommen Garam Masala geschmacklich nahe. Vorsicht bei Nelken: lieber sparsam dosieren, sonst wird’s schnell zu dominant.
8. Senfsamen, Curryblätter & Kokos
Ein exotischerer Mix – vor allem in südindischen Rezepten beliebt. Etwa 1 TL Senfsamen mit 10–12 Curryblättern und 1 EL Kokosraspeln anrösten und mahlen. Toll zu Fisch, Linsen und Saucen.
9. Kreuzkümmel & Piment
Wenn du nur gemahlene Gewürze zu Hause hast, versuch’s mit 1 TL Kreuzkümmel und ¼ TL Piment. Einfach, schnell – und definitiv besser als komplett auf das gewisse Etwas im Gericht zu verzichten.
Häufige Fragen zu Garam Masala
Wie lange ist Garam Masala haltbar?
Am aromatischsten sind Gewürzmischungen in den ersten 6 Monaten. Danach verlieren sie an Intensität. Falls dein Glas älter ist: einfach mal dran schnuppern – riecht es kaum noch? Dann ist es Zeit für frischen Nachschub.
Können Kreuzkümmel und Koriander miteinander ersetzt werden?
Nein – auch wenn sie oft zusammen verwendet werden, haben sie unterschiedliche Aromen. Kreuzkümmel ist erdig-warm, Koriander eher frisch und leicht zitronig.
Kann ich Currypaste statt Garam Masala verwenden?
Ja – aber bedenke: Currypasten bringen zusätzlich oft Knoblauch, Chili und Öl mit. Der Geschmack wird anders, aber genauso spannend.
Fazit: Kreativität macht den Koch!
Das Schöne an der indischen (und generell würzigen) Küche ist, dass man flexibel sein darf. Wenn mal kein Garam Masala zur Hand ist, kannst du mit ein bisschen Experimentierfreude neue Aromen entdecken. Wer weiß – vielleicht entwickelst du bald deine ganz eigene Lieblingsmischung.