Vanille ist Vanille – oder etwa doch nicht? Wer schon einmal zwischen „Vanille“ und „Französischer Vanille“ wählen konnte, hat sich vielleicht gefragt, was es damit auf sich hat. Tatsächlich liegt der Unterschied nicht in der Vanillebohne selbst, sondern in der Zubereitung – und die macht geschmacklich einiges aus.
Was bedeutet „Französische Vanille“?
Trotz des Namens stammt „French Vanilla“ nicht aus Frankreich – und auch nicht aus einer besonderen Sorte Vanillebohne. Der Begriff bezeichnet eine klassische französische Methode zur Herstellung von Eiscreme auf Basis von Eiercreme. Diese Basis enthält Eigelb, das der Eismasse eine besonders cremige Konsistenz und einen reichen, karamelligen Geschmack verleiht.
Die verwendete Vanille – ob Madagaskar, Tahiti oder Mexiko – bleibt dabei dieselbe wie bei klassischem Vanilleeis. Entscheidend ist allein das Verfahren.
Der Unterschied: Französische Vanilleeiscreme vs. klassische Vanille
Klassisches Vanilleeis – oft auch „Philadelphia-Style“ genannt – besteht typischerweise aus Sahne, Milch, Zucker und Vanille. Es hat eine helle, fast weiße Farbe und einen leichten, frischen Geschmack.
Französisches Vanilleeis hingegen enthält zusätzlich Eigelb, das zunächst mit Zucker aufgeschlagen und anschließend mit Milch und Sahne zu einer Art Vanillepudding gekocht wird. Diese Basis ergibt ein besonders samtiges, cremiges Eis mit einer zartgelben Farbe und einem deutlich volleren, fast dessertartigen Geschmack.
Als ich das erste Mal französisches Vanilleeis selbst gemacht habe, war ich überrascht, wie viel Tiefe und Wärme der Eigelb-Zusatz bringt. Seitdem ist es meine bevorzugte Variante, wenn Gäste kommen – es schmeckt einfach „besonderer“.
Französische Vanille im Kaffee: Was steckt dahinter?
Mittlerweile findet man den Begriff „French Vanilla“ auch bei Kaffees, Sirupen oder Kaffeeweißer. Auch hier geht es weniger um echte französische Rezepte, sondern um ein Marketing-Versprechen: Produkte mit dieser Bezeichnung sollen besonders cremig, rund und luxuriös schmecken.
In Cafés steckt hinter einem „French Vanilla Latte“ meist ein Mix aus Vanillesirup mit zusätzlichen Aromen wie Haselnuss oder Karamell, um dem Getränk mehr Tiefe zu verleihen.
French Vanilla Creamer selbst gemacht
Wer sich diesen Geschmack nach Hause holen möchte, kann ganz einfach einen eigenen Creamer herstellen:
Zutaten:
- 1 Dose gezuckerte Kondensmilch (ca. 400 g)
- 250–375 ml Vollmilch oder Kondensmilch
- 3 Teelöffel Vanilleextrakt
Alle Zutaten gründlich vermischen, in eine Flasche füllen und im Kühlschrank aufbewahren. Diese Mischung passt nicht nur hervorragend zu Kaffee, sondern auch zu Schwarztee oder sogar über Eiscreme.
Häufige Fragen zur französischen Vanille
Warum ist französisches Vanilleeis gelb?
Die gelbliche Farbe stammt vom Eigelb. Je nach Menge und Eiersorte kann das Eis goldgelb bis cremefarben erscheinen – ein natürlicher Farbtupfer, der auch geschmacklich einiges verrät.
Gibt es bei Starbucks French Vanilla?
Ja, einige Filialen bieten saisonal Getränke wie French Vanilla Latte oder French Vanilla Cold Brew an. Dabei handelt es sich um aromatisierte Kreationen mit Vanille- und Nussnoten – besonders beliebt in Herbst und Winter.
Wie lange ist Vanilleextrakt haltbar?
Vanilleextrakt ist ein langlebiges Produkt. Gut verschlossen und trocken gelagert, hält er problemlos bis zu fünf Jahre. Danach kann der Geschmack allmählich nachlassen – also ruhig regelmäßig verwenden.
Fazit
Französische Vanille ist keine neue Gewürzsorte und auch kein französisches Exklusivprodukt – sondern eine kulinarische Technik, die mit Eigelb eine besonders cremige, aromatische Basis schafft. Ob in Eis, Kaffee oder Dessertsoße: Produkte mit „French Vanilla“-Note stehen für Genuss mit Tiefe.
Wenn du also das nächste Mal über ein Produkt mit „Französischer Vanille“ stolperst, weißt du: Dahinter steckt nicht einfach nur Vanille – sondern eine Einladung zum Schlemmen.