Feigen trocknen leicht gemacht: So hält das Sommerobst monatelang

Frische Feigen sind ein Geschenk des Sommers – saftig, süß und herrlich vielseitig. Ob im Salat mit Ziegenkäse, auf einer knusprigen Pizza oder als süßer Snack zwischendurch: Wer einmal in das zarte Fruchtfleisch gebissen hat, vergisst den Geschmack nicht so schnell.

Doch wie lässt sich dieser Genuss über die kurze Saison hinaus retten? Die Antwort ist einfach: Feigen trocknen. Mit der richtigen Methode und etwas Geduld kannst du das Aroma der Feigen konservieren und sie bis in den Winter hinein genießen. Ich zeige dir, wie das geht – ganz ohne Dörrgerät!


Warum Feigen trocknen?

Getrocknete Feigen sind nicht nur unglaublich lecker, sondern auch praktisch. Sie lassen sich problemlos lagern, sind ein gesunder Snack und eignen sich hervorragend zum Backen, Kochen oder als raffinierte Zutat in Müsli, Käseplatten oder Soßen.

Ich erinnere mich noch gut an den ersten Sommer, in dem ich eigene Feigen getrocknet habe – damals hatte mir meine Nachbarin ein Körbchen frischer Feigen aus ihrem Garten geschenkt. Viel zu schade zum schnellen Verputzen! Also habe ich sie vorsichtig im Ofen getrocknet – seitdem gehört das jedes Jahr zum Spätsommer-Ritual.


Welche Feigen eignen sich zum Trocknen?

Am besten nimmst du vollreife, aber noch feste Feigen. Wenn du einen eigenen Feigenbaum hast: Perfekt! Achte darauf, dass die Früchte nicht überreif oder beschädigt sind. Bereits angeschimmelte oder matschige Exemplare solltest du aussortieren – sie verderben schnell und eignen sich nicht zum Trocknen.


Feigen im Backofen trocknen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt 1: Feigen waschen

Spüle die frischen Feigen vorsichtig unter kaltem Wasser ab und tupfe sie anschließend mit Küchenpapier gründlich trocken. Entferne dabei auch die Stiele.

Schritt 2: Ofen vorheizen

Heize deinen Ofen auf 60 °C Umluft vor. Wichtig: Die Temperatur sollte niedrig bleiben, sonst garen die Feigen statt zu trocknen – das wäre zwar lecker, aber nicht haltbar.

Falls dein Ofen keine so niedrige Temperatur erlaubt, wähle die niedrigste Stufe und klemme einen Holzlöffel in die Tür, damit Feuchtigkeit entweichen kann.

Schritt 3: Feigen schneiden und vorbereiten

Halbiere die Feigen der Länge nach – von der Spitze bis zum Boden. Größere Feigen kannst du auch vierteln, dann trocknen sie schneller.

Lege die Feigen mit der Schnittfläche nach oben auf ein Gitterrost. Alternativ funktioniert auch ein Abkühlgitter auf einem mit Backpapier belegten Blech. Wichtig ist, dass Luft von oben und unten an die Früchte gelangt – so trocknen sie gleichmäßig.

Schritt 4: Trocknen im Ofen

Jetzt ist Geduld gefragt: Die Feigen bleiben etwa 36 Stunden im Ofen. Lass die Tür leicht geöffnet, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Wende die Feigen alle paar Stunden.

Du kannst den Ofen zwischendurch auch ausschalten (z. B. über Nacht) und später wieder einschalten – das verlängert zwar die Trockenzeit, spart aber Energie.

Schritt 5: Abkühlen lassen

Sind die Feigen außen ledrig und innen komplett trocken (ohne sichtbare Feuchtigkeit), kannst du sie aus dem Ofen nehmen und auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.

Schritt 6: Richtig lagern

Sobald die getrockneten Feigen vollständig abgekühlt sind, bewahre sie in einem luftdicht verschlossenen Glas, Gefrierbeutel oder Frischhaltedose auf. Ideal ist ein kühler, trockener Ort – alternativ kannst du sie auch im Kühlschrank oder in der Tiefkühltruhe lagern.


Feigen im Dörrautomaten trocknen

Falls du einen Dörrautomaten besitzt, geht es noch einfacher:

  1. Feigen wie oben beschrieben vorbereiten.
  2. Mit der Schnittseite nach oben auf die Dörrgitter legen.
  3. Temperatur auf ca. 57 °C (Früchteinstellung) stellen.
  4. 8 bis 12 Stunden dörren – je nach Gerät und Größe der Feigen.

Schau am besten in die Anleitung deines Geräts – Herstellerangaben können leicht variieren.


Wie verwendet man getrocknete Feigen?

Getrocknete Feigen sind kleine Alleskönner:

  • Pur als Snack
  • Kleingehackt im Müsli, in Muffins, Kuchen oder Keksen
  • Eingeweicht in Saft oder Wasser für Soßen oder Kompott
  • Als Topping auf Naturjoghurt oder Vanilleeis
  • In Kombination mit Ziegenkäse, Schinken oder Walnüssen

Tipp: Du kannst sie auch in Wein oder Portwein einlegen – ein edler Begleiter zu Käseplatten!


Beliebte Feigensorten im Überblick

In deutschen Supermärkten findest du meist folgende Sorten:

Brown Turkey

Braun-violette Schale, zart rosa Fruchtfleisch, mild süß – ideal für Salate oder Käseplatten.

Black Mission

Dunkle Haut, intensiv pinkes Inneres, sehr süß – perfekt als Snack.

Calimyrna

Groß, goldgrün, nussiges Aroma – toll zu Camembert oder auf Obstplatten.

Kadota

Hellgrüne Schale, wenig süß – gut für herzhafte Gerichte wie Pizza oder Chutney.

Adriatic

Grünlich-gestreifte Haut, tief rosa Innenleben – besonders süß, ideal für Desserts.


Häufige Fragen zum Feigentrocknen

Wie lange sind getrocknete Feigen haltbar?

  • Im Tiefkühler: 1,5 bis 2 Jahre
  • Im Kühlschrank: 6 bis 12 Monate
    Luftdicht verpackt halten sie am längsten.

Woran erkenne ich, ob getrocknete Feigen schlecht sind?

Ein saurer Geruch oder Schimmelbildung sind eindeutige Zeichen. Auch Gefrierbrand kann zum Problem werden – regelmäßig kontrollieren lohnt sich.

Kann man ganze Feigen trocknen?

Nur wenn sie sehr klein sind. Größere Exemplare sollten mindestens halbiert werden – sonst trocknen sie innen nicht vollständig und verderben schneller.

Geht auch das Trocknen in der Sonne?

Ja, aber es ist heikel: Du brauchst mehrere sonnige, trockene Tage ohne Regen. Außerdem musst du sie vor Insekten, Staub und Vögeln schützen. In unseren Breitengraden ist das eher eine Herausforderung.


Fazit: Sommerfeeling für den Vorratsschrank

Feigen trocknen ist einfacher als gedacht – und das Ergebnis lohnt sich! Achte darauf, dass sie vollständig durchgetrocknet und gut abgekühlt sind, bevor du sie lagerst. So verhinderst du Schimmelbildung und kannst deine Feigenmonate verlängern.

Ob als Snack, im Kuchen oder als edle Beilage – getrocknete Feigen bringen Sonne auf den Teller. Viel Spaß beim Ausprobieren!

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