Frische Eier sind wahre Alleskönner in der Küche. Ob zum Sonntagsbrunch, im Rührteig oder als schnelles Abendessen – ein paar Eier im Kühlschrank bedeuten fast immer: Es gibt was Leckeres. Aber was tun, wenn man zu viele Eier zu Hause hat oder bei einem Rezept Eigelb oder Eiweiß übrig bleiben?
Die gute Nachricht: Ja, du kannst Eier einfrieren! Aber nicht einfach mitsamt Schale – hier ist etwas Vorbereitung gefragt. In diesem Artikel zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du rohe oder gekochte Eier einfrieren kannst, damit sie möglichst lange frisch und verwendbar bleiben.
Kann man Eier einfrieren?
Ganz klar: Ja – aber nur ohne Schale! Beim Einfrieren dehnen sich Flüssigkeiten aus, was bei einem rohen Ei schnell dazu führt, dass die Schale platzt. Außerdem verändert sich beim falschen Einfrieren die Textur – gerade Eigelb kann dann sehr zäh und unappetitlich werden.
Damit das nicht passiert, findest du hier eine praktische Anleitung, wie du:
- ganze rohe Eier,
- nur Eigelb,
- nur Eiweiß oder
- gekochte Eigelbe
richtig einfrierst – und später sicher wiederverwendest.
Rohe Eier einfrieren – so geht’s
🥚 Ganze rohe Eier einfrieren
Schritt 1: Aufschlagen und verrühren
Schlage die Eier in eine Schüssel und verrühre Eigelb und Eiweiß vorsichtig miteinander – nicht aufschlagen, es soll keine Luft eingearbeitet werden! Wenn du später lieber Portionen à 2 oder 3 Eier brauchst, rühre diese separat an.
Schritt 2: Muffinblech vorbereiten
Lege ein Muffinblech mit Frischhaltefolie aus – die Folie sollte dabei über den Rand jeder Mulde hängen. So kannst du die eingefrorenen Eier später ganz einfach herausheben.
Schritt 3: Vorfrieren
Gieße die verrührten Eier portionsweise in die Mulden und stelle das Blech ins Gefrierfach. Alternativ funktioniert auch ein Eiswürfelbehälter – besonders für kleinere Portionen praktisch!
Schritt 4: Umfüllen
Sobald die Eier gefroren sind, nimm sie samt Folie aus der Form, entferne die Folie und gib die gefrorenen „Eierstücke“ in einen luftdicht verschließbaren Gefrierbeutel. Möglichst viel Luft herausdrücken!
Schritt 5: Beschriften und einfrieren
Schreibe das Einfrierdatum auf den Beutel und ab damit zurück ins Gefrierfach.
🥄 Nur Eigelb einfrieren
Eigelb braucht beim Einfrieren etwas mehr Zuwendung – sonst wird es nach dem Auftauen zäh wie Gummi.
Schritt 1: Trennen
Trenne das Eigelb sorgfältig vom Eiweiß und gib es in eine separate Schüssel.
Schritt 2: Mit Salz oder Zucker mischen
Je nachdem, wofür du das Eigelb später brauchst:
- Für herzhafte Gerichte: ca. ½ Teelöffel Salz pro 100 ml Eigelb.
- Für süße Speisen: ca. 1,5 Teelöffel Zucker pro 100 ml Eigelb.
Einfach sanft unterrühren, bis die Masse homogen ist.
Schritt 3–5: Vorfrieren, umfüllen und beschriften
Wie bei den ganzen Eiern: in Eiswürfelbehälter füllen, durchfrieren lassen, in einen Gefrierbeutel umfüllen, Luft raus, beschriften, einfrieren.
🥣 Nur Eiweiß einfrieren
Eiweiß lässt sich ganz unkompliziert einfrieren – ideal für Baiser, Pavlova oder Meringue.
Schritt 1: Trennen
Eiweiß in eine saubere, fettfreie Schüssel geben – am besten mit einem Metalllöffel oder Glas arbeiten, nicht mit Plastik.
Schritt 2: Leicht verrühren
Mit einer Gabel vorsichtig rühren, damit sich das Eiweiß besser portionieren lässt. Kein Eischnee schlagen!
Schritt 3–5: Vorfrieren, umfüllen, beschriften
Wie gehabt: Eiswürfelbehälter, dann in den Gefrierbeutel, gut beschriften (z. B. „2 EL = 1 Eiweiß“).
Gekochte Eigelbe einfrieren
Hartgekochtes Eiweiß wird beim Einfrieren gummiartig – aber das Eigelb? Das funktioniert!
Schritt 1: Trennen
Hartgekochte Eier schälen und das Eigelb vorsichtig mit einem Teelöffel herauslösen.
Schritt 2: Verpacken
Die Eigelbe in einen Gefrierbeutel geben und behutsam die Luft herausdrücken – nicht zerdrücken!
Schritt 3: Ab ins Gefrierfach
Beschriften – fertig.
Eier richtig auftauen
Gefrorene Eier nie bei Zimmertemperatur auftauen! Immer über Nacht im Kühlschrank in einer abgedeckten Schüssel auftauen lassen. Danach am besten noch am selben Tag verbrauchen – durchgaren nicht vergessen (mindestens 71 °C Kerntemperatur)!
Kleiner Spickzettel zum Portionieren:
- 1 Eigelb = ca. 1,5 EL
- 1 Eiweiß = ca. 2 EL
- 1 ganzes Ei = ca. 3 EL
Wie lange halten gefrorene Eier?
- Rohe Eier (ganz oder getrennt): optimal innerhalb von 4 Monaten verwenden – maximal 12 Monate.
- Gekochte Eigelbe: am besten innerhalb von 3 Monaten aufbrauchen.
Und wofür kann man gefrorene Eier nutzen?
Fast alles ist möglich – außer Spiegeleier. Ob Pfannkuchen, Rührei, Kuchen, Aufläufe oder French Toast – nach dem Auftauen einfach wie gewohnt verwenden.
Einmal hatte ich ein ganzes Dutzend Eier im Sonderangebot gekauft – und dann spontan einen Kurzurlaub gemacht. Seitdem friere ich immer ein paar Portionen ein. Gerade fürs Backen oder Pancakes am Wochenende ist das superpraktisch!
FAQ – Die wichtigsten Fragen im Überblick
Kann man Eier mit Schale einfrieren?
Nein! Die Schale platzt, das Ei verdirbt – lieber vorher aufschlagen.
Wie teste ich, ob ein Ei noch frisch ist?
In kaltes Wasser legen: Frische Eier sinken nach unten. Schwimmen sie oben, sind sie nicht mehr genießbar.
Kann man ein Spiegelei einfrieren?
Leider nein – gekochtes Eiweiß wird im Tiefkühler zäh und gummiartig.
Kann man gefrorene Eier direkt kochen?
Nein, erst vollständig auftauen und dann gut durchgaren.
Fazit: Nie wieder Eier wegwerfen!
Eier sind viel zu schade für den Müll – und mit der richtigen Technik kannst du Reste ganz einfach retten. Ob du beim Backen Eiweiß übrig hast oder gleich eine ganze Ladung günstiger Bio-Eier einfrieren willst: Jetzt weißt du, wie’s geht.
Also: Vorratsschrank füllen, Reste retten und beim nächsten Frühstücksbuffet ganz entspannt auf die Tiefkühlvorräte zurückgreifen!