Brot würfeln, trocknen und aufbewahren – klingt simpel, oder? Und doch gibt es ein paar Tricks, wie aus übrig gebliebenem Brot im Handumdrehen perfekte Füllwürfel oder Semmelbrösel werden. Ob für die klassische Gänsefüllung, Serviettenknödel oder als knuspriges Topping auf einem Auflauf – getrocknetes Brot ist ein echter Küchenheld.
Ich erinnere mich noch gut an den Duft in der Küche meiner Oma, wenn sie Brotwürfel im Ofen röstete. Damals wusste ich nicht, dass sie damit die Grundlage für ihre legendäre Füllung schuf. Heute mache ich es genauso – und zeige dir hier, wie du Brot richtig trocknest, aufbewahrst und vielseitig einsetzt.
Warum Brot trocknen statt wegwerfen?
Trockenes Brot ist nicht gleich altbackenes Brot. Es ist eine durchdachte Zutat mit vielen Einsatzmöglichkeiten. Aus getrocknetem Brot lassen sich Füllungen zaubern, aber auch Croutons, Semmelbrösel, Brotpudding oder knusprige Toppings für Pasta und Aufläufe.
Besonders schön: Du rettest damit übrig gebliebenes Brot vor der Tonne und hast immer etwas auf Vorrat.
Die 5 einfachen Schritte zum perfekten Trockenbrot
1. Vorbereitung ist alles
Heize den Backofen auf 120 °C Umluft (bzw. 130 °C Ober-/Unterhitze) vor. Niedrige Temperaturen verhindern, dass das Brot verbrennt, und sorgen für gleichmäßiges Austrocknen.
Lege ein Backblech mit Backpapier aus – das erleichtert später die Reinigung.
2. Brot schneiden
Schneide das Brot in gleichmäßige Scheiben, wenn es nicht bereits geschnitten ist. Danach in Würfel mit etwa 1,5 cm Kantenlänge schneiden. Achte darauf, dass die Stücke ähnlich groß sind – so trocknen sie gleichmäßig.
Die Rinde kannst du dranlassen – sie bringt zusätzliche Textur in die Füllung. Wer mag, kann die Würfel leicht mit Olivenöl und Kräutern würzen, aber neutral bleiben sie am vielseitigsten.
3. Ab in den Ofen
Verteile die Brotwürfel gleichmäßig auf dem Blech – sie sollten sich nicht überlappen. Wer einen Gitterrost hat, kann die Würfel auch darauf legen und das Blech darunterstellen – das verbessert die Luftzirkulation.
Backe die Würfel etwa 10–15 Minuten. Je nach Brotsorte und Würfelgröße kann die Zeit leicht variieren.
4. Wenden und prüfen
Nach etwa 10 Minuten prüfe die Würfel: Sind sie schon knusprig? Drehe sie, damit auch die weichen Seiten trocken werden. Sie sollten goldbraun und durchgehend kross sein – auch innen. Ggf. weitere 5 Minuten im Ofen lassen und regelmäßig kontrollieren.
5. Auskühlen lassen und aufbewahren
Lass die fertigen Würfel mindestens 15 Minuten vollständig auskühlen. Danach in luftdichte Behälter oder gut verschließbare Gefrierbeutel füllen – am besten mit Datum beschriften.
Lagerung:
- Trocken und dunkel: bis zu 1 Woche haltbar
- Gefrierfach: bis zu 2 Monate haltbar (Achte darauf, die Luft vollständig aus dem Beutel zu drücken!)
Bonus-Tipp: Semmelbrösel selbst machen
Einfach die getrockneten Brotwürfel in einen Mixer oder eine Küchenmaschine geben und zu feinen Bröseln mahlen. Auf einem Blech verteilen und kurz bei 120 °C nachtrocknen – dabei gelegentlich umrühren, damit alles gleichmäßig knusprig wird. Perfekt für Schnitzel oder Gemüse-Panaden!
Welche Brotsorten eignen sich am besten?
Nicht jedes Brot ist gleich gut geeignet. Idealerweise sollte es:
- Neutral im Geschmack sein (z. B. Weißbrot, Brioche, Kaisersemmeln)
- Eine dichte Krume haben (kein Ciabatta mit großen Poren!)
- Wenig Feuchtigkeit enthalten (Vollkornbrot oder Pumpernickel sind weniger geeignet)
Der Grund: Ein feinporiges, eher trockenes Brot saugt Brühe oder Gewürze besser auf – ohne dabei matschig zu werden.
FAQ: Häufige Fragen zum Brot trocknen für Füllung
Wie lange hält getrocknetes Brot?
- Bei Zimmertemperatur: etwa 1 Woche
- Im Gefrierschrank: bis zu 2 Monate
Muss die Kruste entfernt werden?
Nein! Die Kruste kann mitverwendet werden – sie sorgt für Biss. Beim Anrühren der Füllung eventuell etwas mehr Flüssigkeit hinzufügen.
Kann man frisches Brot verwenden?
Frisches Brot muss unbedingt getrocknet werden. Sonst wird die Füllung matschig und breiig. Wer eine Heißluftfritteuse mit Dörrfunktion hat – auch damit klappt es wunderbar.
Besser altes Brot oder im Ofen getrocknetes?
Ofengetrocknetes Brot ist die bessere Wahl – es trocknet gleichmäßiger und lässt sich besser dosieren. Altbackenes Brot enthält oft noch Restfeuchtigkeit in der Krume.
Trocknet Brot auch über Nacht?
Ja – einfach auf einem Gitter oder Tuch ausbreiten und offen stehen lassen. Ideal als Vorbereitung für den nächsten Tag!
Fazit: Brot retten, Geschmack gewinnen
Ob für die Weihnachtsgans, eine herzhafte Gemüsefüllung oder den nächsten Brotauflauf – getrocknetes Brot gehört in jede Vorratsküche. Es ist vielseitig, haltbar und hilft dabei, Lebensmittelreste sinnvoll zu verwerten.
Mein Tipp: Immer ein paar neutrale Brotwürfel oder Brösel im Tiefkühlfach lagern – dann bist du auch bei spontanen Kochideen bestens vorbereitet.
Viel Freude beim Ausprobieren – und guten Appetit!