Basilikum trocknen – So einfach geht’s mit Luft oder Ofen

Frisch geernteter Basilikum duftet herrlich und bringt diese besondere mediterrane Note in viele Lieblingsgerichte: von Pasta über Pizza bis zu Tomatensalat. Doch wie lässt sich die grüne Pracht aus dem Garten oder vom Balkon haltbar machen, wenn die Ernte mal wieder üppiger ausfällt als gedacht?

Die Antwort: Basilikum trocknen – und zwar ganz einfach. Mit der richtigen Methode bleibt das Aroma lange erhalten, und du kannst das Kraut monatelang verwenden. In diesem Artikel zeige ich dir zwei bewährte Wege: das klassische Lufttrocknen und die schnellere Ofenmethode.


Warum sollte man Basilikum überhaupt trocknen?

Frischer Basilikum ist zwar herrlich aromatisch, aber leider nicht besonders haltbar. Im Kühlschrank bleibt er maximal zwei bis fünf Tage frisch – dann wird er welk oder fängt sogar an zu schimmeln. Wenn du weißt, dass du nicht alles zeitnah aufbrauchen kannst, ist das Trocknen eine praktische Lösung.

Ich erinnere mich noch gut an den Sommer, als mein Balkon-Basilikum in alle Richtungen wucherte. Bevor der Herbst kam, habe ich ganze Bündel geerntet, getrocknet und in Gläser abgefüllt. Heute freue ich mich bei jedem Nudelgericht darüber, ein bisschen Sommer auf den Teller streuen zu können.


Welche Methoden gibt es zum Basilikum-Trocknen?

Am beliebtesten sind zwei Verfahren: das schonende Trocknen an der Luft und das schnellere Trocknen im Ofen. Beide haben ihre Vor- und Nachteile – welche Methode du wählst, hängt davon ab, wie viel Zeit du hast und ob du eher auf Aroma oder Tempo setzt.

Wichtig: Ganz gleich, wie du vorgehst – der Basilikum muss vor dem Trocknen gründlich gewaschen und vollständig getrocknet werden, damit sich später kein Schimmel bildet.


Schritt-für-Schritt-Anleitung: Basilikum vorbereiten

Ernten zum richtigen Zeitpunkt

Die beste Erntezeit ist, bevor der Basilikum zu blühen beginnt – dann ist der Geschmack am intensivsten. Schneide die Stängel mit einem scharfen Messer oder einer Schere ab. Blätter mit braunen Stellen oder gelbe Exemplare solltest du aussortieren.

Waschen und Trocknen

Spüle die Blätter gründlich in kaltem Wasser ab, um Staub, Erde und kleine Insekten zu entfernen. Danach gut trocknen – am besten in einer Salatschleuder oder mit einem sauberen Küchenhandtuch. Je trockener die Blätter, desto besser klappt das spätere Trocknen.


Methode 1: Basilikum an der Luft trocknen

Diese traditionelle Methode braucht zwar etwas Geduld, erhält aber besonders viel vom natürlichen Aroma.

Bündel binden

Fasse jeweils kleine Portionen Basilikum zu Bündeln zusammen und binde sie mit Küchengarn oder einem Gummiband zusammen. Ein paar Zentimeter Stiel sollten dranbleiben.

Aufhängen

Hänge die Bündel kopfüber an einen trockenen, luftigen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung – zum Beispiel in die Speisekammer oder an einen Haken in der Küche. Innerhalb von zwei bis drei Wochen sollten die Blätter knusprig und dunkelgrün sein.

Tipp: Um die Kräuter vor Staub zu schützen, kannst du sie locker in eine Papiertüte stecken. Einfach unten offen lassen und ein paar Löcher für die Luftzirkulation einschneiden.

Zerkleinern und Lagern

Sobald die Blätter vollständig trocken sind, lassen sie sich leicht mit den Händen zerbröseln. Fülle sie in ein sauberes, luftdicht verschließbares Glas und beschrifte es mit Inhalt und Datum. So bleibt der Überblick einfach.


Methode 2: Basilikum im Backofen trocknen

Wenn du es eilig hast oder größere Mengen verarbeiten willst, ist der Ofen eine gute Alternative.

Ofen vorheizen

Heize den Ofen auf die niedrigste Stufe vor – ideal sind etwa 50 bis 60 Grad Celsius Umluft.

Blätter vorbereiten

Entferne die Stiele vollständig und lege die Basilikumblätter nebeneinander auf ein mit Backpapier belegtes Blech. Die Blätter sollten sich nicht überlappen.

Trocknen

Backe die Blätter etwa 20 Minuten bei leicht geöffneter Ofentür. Danach den Ofen ausschalten und das Blech über Nacht im Ofen lassen. Am nächsten Morgen sollten die Blätter vollständig getrocknet und bröselig sein. Falls nicht, den Vorgang noch einmal wiederholen.

Zerkleinern und Lagern

Lass die getrockneten Blätter gut abkühlen. Zerdrücke sie mit den Händen oder zerkleinere sie kurz in einem Mixer. Ab damit in ein luftdichtes Glas – fertig.


Welche Basilikumsorten eignen sich?

Am bekanntesten ist das klassische Genoveser Basilikum mit seinen großen, grünen Blättern. Aber auch Sorten wie Thai-Basilikum, Zitronen-Basilikum oder Heiliges Basilikum (Tulsi) lassen sich gut trocknen – je nach Sorte verändert sich das Aroma leicht, was besonders spannend für kreative Küchenexperimente ist.


Häufige Fragen rund ums Basilikum-Trocknen

Wie lange hält getrockneter Basilikum?
Gut verschlossen und trocken gelagert etwa sechs Monate. Danach ist er noch verwendbar, verliert aber an Aroma.

Kann man Basilikum mit Stiel trocknen?
Ja, das geht – es dauert aber deutlich länger. Ohne Stiel trocknet der Basilikum schneller.

Warum schimmelt getrockneter Basilikum manchmal?
Wenn noch Restfeuchtigkeit enthalten ist, kann Schimmel entstehen. Deshalb unbedingt auf vollständige Trocknung achten.

Sollte man Basilikum vor dem Trocknen klein schneiden?
Nicht nötig. Ganze Blätter lassen sich besser handhaben und später problemlos zerbröseln.

Geht das Trocknen auch in der Mikrowelle?
Technisch ja, aber geschmacklich nicht zu empfehlen – das Aroma leidet stark.

Wie funktioniert das mit dem Dörrautomaten?
Blätter waschen, trocknen und auf die Einschübe legen. Bei niedriger Temperatur (meist gibt es einen „Kräuter“-Modus) dauert das Trocknen je nach Gerät zwischen 8 und 24 Stunden.


Fazit: Basilikum haltbar machen – ganz einfach

Ob luftgetrocknet oder im Ofen zubereitet – mit beiden Methoden lässt sich Basilikum wunderbar konservieren. Die getrockneten Blätter sind eine tolle Zutat für den Vorratsschrank und bringen das Aroma des Sommers in die kalte Jahreszeit.

Wer einmal selbst getrockneten Basilikum verwendet hat, weiß: Das Aroma ist deutlich intensiver und natürlicher als bei vielen Supermarktprodukten. Und das gute Gefühl, nichts verschwendet zu haben, gibt’s gratis dazu.

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