Backen ohne Shortening: Diese 6 Fette sind perfekte Alternativen

Du stehst mitten in der Kuchenvorbereitung – Mehl abgewogen, Eier bereit – und dann fehlt dir plötzlich das Shortening? Kein Grund zur Panik! In deutschen Küchen ist Shortening (also gehärtetes Pflanzenfett) ohnehin nicht so verbreitet wie in den USA. Doch auch hierzulande gibt es tolle Alternativen, mit denen du problemlos backen, braten oder einfetten kannst.

Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Versuch mit einem amerikanischen Pie-Rezept – “Crisco” stand da. Ich dachte: Was bitte ist das? Und vor allem: Womit kann ich es ersetzen? Genau darum geht’s in diesem Artikel.

Was ist Shortening eigentlich?

Shortening bezeichnet ein reines Fett, das bei Raumtemperatur fest ist. Es enthält weder Wasser noch Geschmack, ist hoch erhitzbar und wird häufig aus gehärtetem Palm- oder Sojaöl hergestellt. Durch seine Konsistenz verhindert es die Bildung von Gluten – ideal für mürbe Teige, zarte Kekse und luftige Kuchen.

Typische Einsatzbereiche von Shortening

Shortening wird vor allem verwendet für:

  • Tortenböden & Pie-Teige – schön blättrig und mürbe
  • Kekse & Kuchen – bleibt nach dem Backen weich
  • Frittieren – spritzt weniger als Öl
  • Frostings – bleibt stabil, sogar bei Hitze
  • Einfetten von Backformen – brennt nicht an

Doch was tun, wenn du kein Shortening zur Hand hast? Diese sechs Alternativen funktionieren zuverlässig – und einige davon hast du bestimmt sowieso schon in der Küche.


1. Butter – Der aromatische Allrounder

Butter ist in fast jeder Küche zu Hause – und ein toller Ersatz für Shortening. Sie hat zwar einen niedrigeren Schmelzpunkt und enthält Wasser, was die Konsistenz deines Gebäcks leicht verändert. Dafür bringt sie eine unvergleichliche Geschmacksnote mit sich.

Mein Tipp: Immer ungesalzene Butter verwenden, besonders bei süßen Rezepten. Ideal für Mürbeteig, Cookies, Muffins, Kuchen, Glasuren und sogar zum Einfetten von Formen.

Mengenverhältnis:
Für 250 g Shortening → 250 g Butter + 1–2 EL zusätzlich


2. Kokosöl – Der vegane Favorit

Kokosöl ist im festen Zustand dem Shortening sehr ähnlich. Es lässt sich wunderbar verarbeiten – egal ob geschmolzen oder direkt aus dem Glas. Wenn du Wert auf pflanzliche Fette legst, ist Kokosöl eine tolle Wahl.

Wichtig: Unraffiniertes Kokosöl schmeckt deutlich nach Kokos. Wenn du das vermeiden willst, greife zu raffinierter Variante.

Am besten geeignet für: Veganes Gebäck, rohe Energie-Riegel, Keksteige, Frostings, leichte Bratgerichte

Mengenverhältnis:
1:1 wie Shortening verwendbar


3. Schweineschmalz – Der Klassiker für herzhafte Teige

Schmalz ist nicht nur traditionell, sondern in Sachen Blätterung kaum zu übertreffen. Durch den hohen Rauchpunkt eignet es sich auch wunderbar zum Frittieren. Vegetarier:innen und Veganer:innen sollten allerdings zu anderen Alternativen greifen.

Tipp: Etwas weniger verwenden als im Originalrezept angegeben.

Mengenverhältnis:
Für 250 g Shortening → ca. 225 g Schmalz

Geeignet für: Herzhaftes Gebäck, Pies, deftige Teige, Braten & Frittieren


4. Margarine – Der flexible Kompromiss

Margarine ist eine gute Wahl, wenn du eine preiswerte und rein pflanzliche Alternative suchst. Durch den höheren Wasseranteil wird Gebäck etwas weicher – perfekt für Rührkuchen oder Cupcakes. Im Geschmack ist sie dem Shortening sogar näher als Butter.

Mengenverhältnis:
Für 250 g Shortening → 270 g Margarine

Geeignet für: Kuchen, Frostings, Einfetten von Formen


5. Pflanzliches Öl – Fürs Braten & einfache Teige

Pflanzenöle wie Sonnenblumen- oder Rapsöl sind ideal zum Braten und Einfetten. Auch bei simplen Rührteigen, die ohne viel Luft auskommen, kannst du sie statt Shortening verwenden.

Aber Achtung: Für Kuchen, bei denen Butter und Zucker schaumig geschlagen werden (z. B. Sandkuchen), sind feste Fette besser geeignet.

Mengenverhältnis:
1:1 wie Shortening verwendbar

Am besten für: Pfannkuchenteig, Crêpes, Bratgerichte, einfaches Backen


6. Backtrennspray – Die praktische Lösung zum Einfetten

Shortening wird oft zum Einfetten von Backformen verwendet. Ein gutes Backtrennspray ist hier die unkomplizierte und kalorienarme Alternative. Einmal sprühen – fertig!

Geeignet für: Nur zum Einfetten – nicht zum Backen oder Frittieren


Häufige Fragen zu Shortening-Ersatz

Kann ich Apfelmus statt Shortening verwenden?

Teilweise – ja. Es enthält zwar kein Fett, spart aber Kalorien. Am besten ersetzt man nur die Hälfte der Shortening-Menge durch Apfelmus. Ergebnis: weniger Fett, dafür etwas dichteres Gebäck.

Ist Ghee eine gute Alternative?

Ghee eignet sich hervorragend zum Braten und kann auch für Teige genutzt werden. Es sorgt für einen leicht buttrigen Geschmack, macht Mürbeteig allerdings etwas fettiger.

Kann ich Olivenöl als Ersatz nehmen?

In herzhaften Gerichten – ja. In süßem Gebäck wie Vanille-Cupcakes ist der markante Geschmack jedoch fehl am Platz.

Und Baconfett?

Klingt ungewöhnlich, funktioniert aber in herzhaften Rezepten wie Speckkeksen oder deftigen Pies. Passt gut, wenn das Aroma harmoniert.

Was eignet sich am besten für Pie-Teig?

Butter oder Schmalz! Beide sorgen für ein wunderbar blättriges Ergebnis. Geschmacklich gibt’s leichte Unterschiede – einfach ausprobieren, was dir besser gefällt.


Fazit: Es muss nicht immer Shortening sein

Auch wenn Shortening in manchen Rezepten den Idealzustand liefert – es gibt viele praktische Alternativen, die du garantiert schon in deiner Küche hast. Ob Butter, Kokosöl, Schmalz oder Pflanzenöl: Wichtig ist, dass du den Ersatz passend zum Rezept und zur Zubereitung auswählst.

Und mal ehrlich: Mit Butter schmeckt’s doch sowieso fast immer besser, oder?

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