Thymian ersetzen: Die 10 besten Alternativen für deine Küche

Ob für Bratkartoffeln, mediterrane Eintöpfe oder ein einfaches Ofenhähnchen – Thymian ist aus der europäischen Küche kaum wegzudenken. Doch was tun, wenn gerade kein frisches oder getrocknetes Thymianzweiglein zur Hand ist? Keine Sorge: Es gibt eine ganze Reihe von Kräutern, die geschmacklich in eine ähnliche Richtung gehen und sich hervorragend als Thymian-Ersatz eignen.

In diesem Beitrag zeige ich dir die besten Thymian-Alternativen – mit Tipps zur richtigen Dosierung und passenden Gerichten.


Was macht Thymian so besonders?

Thymian gehört zur Familie der Lippenblütler, zu der auch Oregano, Basilikum, Minze und Bohnenkraut zählen. Seine kleinen Blätter wachsen an holzigen Stängeln, und das Aroma ist unverwechselbar: erdig, leicht zitronig, mit einem Hauch Minze.

In meiner Küche verwende ich Thymian besonders gern zu Ofengemüse, Lamm oder in einer herzhaften Tomatensauce. Einmal habe ich sogar Zitronen-Thymian in einer Apfeltarte ausprobiert – überraschend lecker!


Thymian ersetzen – das solltest du beachten

Bevor du ein anderes Kraut als Ersatz wählst, überlege dir: Was willst du im Gericht betonen? Geht es dir um die frische, herbe Note? Oder eher um die würzige Tiefe? Auch die Zubereitungsart (kochen, braten, roh) spielt eine Rolle.

Wichtig: Getrocknete Kräuter haben ein intensiveres Aroma als frische. Als Faustregel gilt:

  • 1 TL getrocknete Kräuter = 1 EL frische Kräuter

Die 10 besten Alternativen zu Thymian

1. Oregano – der mediterrane Allrounder

Oregano ist ein enger Verwandter des Thymians und kommt geschmacklich sehr nah heran – würzig, leicht bitter, mit einem Hauch Minze. Besonders in italienischen und griechischen Gerichten ist er perfekt.

Ideal für: Pizza, Pasta, Salatdressings, gegrilltes Fleisch, Hähnchen und Gemüse

Dosierung:

  • Frisch zu frisch: 1:1
  • Getrocknet zu getrocknet: 1:1
  • Frisch statt getrocknet: doppelte Menge
  • Getrocknet statt frisch: halbe Menge

2. Majoran – sanfter, aber sehr aromatisch

Majoran ist in Norditalien beliebter als Oregano und hat ein milderes, leicht süßliches Aroma. Ich liebe ihn in Kartoffelgerichten oder in Hackfleischfüllungen. Frischer Majoran ist besonders fein, sollte aber erst gegen Ende des Kochens zugegeben werden.

Ideal für: Eintöpfe, Fleischgerichte, Gemüsepfannen, Suppen

Dosierung: Wie bei Oregano


3. Basilikum – frisch, leicht süßlich

Basilikum bringt eine gewisse Frische mit, passt aber nicht in jedes Gericht, das eigentlich Thymian verlangt. In Kombination mit Tomate, Knoblauch und Mozzarella ist er unschlagbar – wer kennt nicht Caprese?

Ideal für: Pasta, Pizza, Fisch, sommerliche Salate, Eierspeisen

Dosierung:

  • Frisch: Nur die Hälfte der Menge wie bei Thymian, da Basilikum sehr dominant ist
  • Getrocknet: Gleich viel wie getrockneter Thymian

4. Bohnenkraut – pfeffrig-würzig

Bohnenkraut (Sommer- oder Wintervariante) ist ebenfalls ein Mitglied der Thymian-Familie. Es ist schärfer und intensiver im Geschmack, aber eine tolle Wahl für herzhafte Speisen.

Ideal für: Fleisch, Hülsenfrüchte, deftige Eintöpfe, Bratensaucen

Dosierung: Wie bei Oregano – frisches Bohnenkraut doppelt so viel, getrocknet halb so viel


5. Rosmarin – markant und harzig

Rosmarin ist kräftiger und holziger im Geschmack, mit Noten von Zitrone und Kiefer. Ich nehme ihn gern zu Lamm oder Kartoffeln. Die nadelartigen Blätter sollten vor dem Servieren entfernt oder fein gehackt werden.

Ideal für: Ofengerichte, Lamm, Bratkartoffeln, Focaccia, Tomatensaucen

Dosierung: Etwas weniger als die angegebene Menge Thymian – lieber vorsichtig dosieren


6. Estragon – französische Eleganz

Estragon ist nicht jedermanns Sache, denn er hat eine leicht anisartige Note. In der französischen Küche gehört er aber zum Standard – vor allem in der berühmten Sauce Béarnaise.

Ideal für: Hähnchen, Fisch, helle Saucen, Kräuterbutter

Dosierung: Mit Maß verwenden – bei Unsicherheit lieber mit einer kleinen Menge starten


7. Frische Kräutermischungen – flexibel und aromatisch

Wenn du ein Sträußchen frischer Kräuter im Haus hast, kannst du dir deinen eigenen „Thymianersatz“ zusammenstellen. Gut geeignet sind:

  • Oregano
  • Majoran
  • Rosmarin
  • Bohnenkraut

Nicht empfohlen: Basilikum in Mischungen für Schmorgerichte – wird matschig und dominiert zu stark

Ideal für: Schmorgerichte, Suppen, Gemüsepfannen, Fleischgerichte

Dosierung: Frische Mischung 1:1 mit frischem Thymian ersetzen


8. Italienische Gewürzmischung

Diese Trockenmischung besteht meist aus Thymian, Oregano, Basilikum, Rosmarin und Majoran. Ein echter Klassiker für mediterrane Rezepte!

Ideal für: Pasta, Pizza, Salate, Hähnchen, Fisch, Ofengemüse

Dosierung: 1:1 ersetzen bei getrocknetem Thymian


9. Za’atar – orientalisch und überraschend

Diese Mischung aus Sumach, Sesam, Oregano, Thymian und Majoran bringt eine spannende Würze. Achte darauf, nicht zusätzlich zu salzen – Za’atar enthält oft bereits Salz.

Ideal für: Fladenbrot, gebackenes Gemüse, Joghurt-Dips, Lamm

Dosierung: Getrocknet 1:1 ersetzen


10. Geflügelgewürz

Viele fertige „Poultry Seasonings“ enthalten Thymian, Salbei, Majoran, Pfeffer und Muskat. Perfekt also für alles mit Hähnchen!

Ideal für: Brathähnchen, Geflügelfüllungen, Saucen

Dosierung: 1:1 bei getrocknetem Thymian – frisch lieber die Hälfte verwenden


Häufige Fragen (FAQs)

Kann man Petersilie als Thymianersatz verwenden?
Nur bedingt. In Kombination mit Majoran (z. B. 1 TL Majoran + ½ TL Petersilie) kannst du damit 1 TL Thymian ersetzen.

Was passt gut zu Hähnchen statt Thymian?
Oregano, Estragon oder ein Geflügelgewürz sind ideale Alternativen.

Und bei Rindfleisch?
Majoran, Rosmarin oder eine Mischung aus Majoran und Petersilie harmonieren besonders gut.

Wie ersetze ich frischen durch getrockneten Thymian?
Nimm etwa ein Drittel der Menge – getrocknete Kräuter sind deutlich intensiver.


Fazit: Thymian ersetzt man nicht blind – sondern mit Köpfchen

Thymian ist ein echtes Multitalent in der Küche, doch mit ein wenig Feingefühl findest du für fast jedes Gericht einen passenden Ersatz. Ob Oregano, Rosmarin oder eine clevere Kräutermischung – du musst auf den mediterranen Zauber nicht verzichten.

Ich hoffe, diese Tipps helfen dir beim nächsten Kochabenteuer weiter. Und wer weiß – vielleicht entdeckst du dabei ja dein neues Lieblingskraut!

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