Feiner Zucker – auch bekannt als Caster Sugar oder extrafeiner Backzucker – wird in vielen britischen und amerikanischen Rezepten verwendet. Hierzulande ist er allerdings schwer zu finden. Doch keine Sorge: Es gibt gleich mehrere bewährte Alternativen, mit denen du ähnliche Ergebnisse erzielst.
In diesem Artikel stelle ich dir die besten Ersatzmöglichkeiten für feinen Zucker vor, erkläre, wann sie sinnvoll sind, und zeige dir, wie du ihn ganz einfach selbst herstellen kannst.
Was ist feiner Zucker überhaupt?
Feiner Zucker ist im Grunde nichts anderes als besonders fein gemahlener Haushaltszucker – feiner als Kristallzucker, aber gröber als Puderzucker. Durch seine feine Struktur löst er sich besonders schnell auf und sorgt für luftige, gleichmäßige Teige und glatte Texturen. Er kommt häufig in Baiser, Soufflés, Biskuit und Mousse-Rezepten zum Einsatz.
Zwei Varianten von feinem Zucker
Weißer feiner Zucker
Hergestellt aus raffiniertem Zucker, bleibt beim Backen farblich neutral und ist geschmacklich sehr mild.
Goldener feiner Zucker
Wird aus unraffiniertem Zucker gewonnen und enthält noch einen kleinen Anteil Melasse. Dadurch hat er eine leichte Karamellnote und wird beim Backen goldbraun. Ideal für Karamellcremes oder herbstliche Desserts.
So machst du feinen Zucker einfach selbst
Ich erinnere mich gut an einen Nachmittag, als ich spontan einen Biskuit backen wollte – und beim Blick in den Vorrat feststellen musste, dass mir genau eine Zutat fehlte: feiner Zucker. Seitdem stelle ich ihn ganz unkompliziert selbst her – und das geht so:
Anleitung:
- Gib die benötigte Menge weißen Kristallzucker in einen Hochleistungsmixer, eine Küchenmaschine oder eine Gewürzmühle.
- Mixe ihn in kurzen Intervallen, bis die Kristalle deutlich kleiner sind – feiner als normaler Zucker, aber noch nicht pudrig.
- Lass den Zucker kurz ruhen, damit sich der Staub setzt, und siebe ihn anschließend, um grobe Kristalle zu entfernen.
- Bewahre überschüssigen Zucker in einem luftdichten Glas auf – perfekt für den nächsten Backeinsatz.
Die besten Alternativen für feinen Zucker – je nach Einsatzzweck
Kristallzucker (Haushaltszucker)
Für einfache Kuchen, Muffins oder Kekse ist normaler Zucker ein brauchbarer Ersatz. Wichtig ist, dass du die Butter mit dem Zucker besonders gründlich cremst – gerne etwas länger und mit leicht gekühlter Butter statt zimmerwarmer.
Puderzucker
Ideal für kalte Desserts, Cremes oder Glasuren, da er sich sofort auflöst. Beachte aber, dass Puderzucker süßer ist – dosiere also vorsichtig und schmecke ab.
Einfacher Zuckersirup
Für Cocktails, Kompotte oder Fruchtsaucen ist Zuckersirup eine schnelle Lösung. Er besteht aus gleichen Teilen Wasser und Zucker, kurz aufgekocht. Lässt sich leicht dosieren, kann aber den Flüssigkeitsanteil im Rezept verändern.
Honig
Honig eignet sich nur, wenn der Zucker rein zur Süßung dient – zum Beispiel in Dressings, Joghurts oder Fruchtsaucen. Für Backrezepte, bei denen Zucker zur Strukturbildung nötig ist (z. B. bei Baiser oder Soufflé), ist Honig ungeeignet.
Demerara- oder Turbinado-Zucker (gemahlen)
Diese Sorten bringen durch ihren Melasseanteil ein schönes Karamellaroma mit, müssen aber vorher fein gemahlen werden. Besonders gut als Ersatz für goldenen feinen Zucker geeignet.
Wann solltest du lieber keinen Ersatz verwenden?
Bei empfindlichen Rezepten wie Meringue, Biskuit oder Angel-Food-Cake ist es besser, auf feinen Zucker oder selbst hergestellten zurückzugreifen. Grobe Kristalle lösen sich zu langsam und beeinträchtigen die luftige Textur.
Häufige Fragen
Ist Puderzucker dasselbe wie Staubzucker oder Zucker zum Bestäuben?
Ja – es handelt sich um sehr fein gemahlenen Zucker, oft mit einem kleinen Anteil Stärke, damit er nicht klumpt.
Kann ich Honig statt feinen Zucker verwenden?
Nur, wenn Zucker ausschließlich süßen soll – nicht als Strukturgeber. Für Baiser oder Soufflés ist Honig keine geeignete Alternative.
Wie erkenne ich, ob Zucker schlecht geworden ist?
Zucker verdirbt nicht. Klumpen entstehen durch Feuchtigkeit und lassen sich einfach durchsieben oder zerdrücken.
Wie unterscheiden sich Kristall- und feiner Zucker im Gewicht?
Feiner Zucker ist dichter, da weniger Luft zwischen den Kristallen ist. Eine Tasse wiegt daher etwas mehr – bei der Verwendung in Gramm fällt das aber kaum ins Gewicht.
Fazit
Wenn du auf der sicheren Seite sein willst, mahle dir deinen feinen Zucker einfach selbst – das dauert keine zwei Minuten und liefert zuverlässige Ergebnisse. Gerade bei Rezepten, bei denen die Textur entscheidend ist, lohnt sich der kleine Mehraufwand.
Ich persönlich habe immer ein kleines Schraubglas davon im Küchenschrank – es hat mir schon viele spontane Backaktionen gerettet.
Viel Freude beim Ausprobieren und gutes Gelingen beim Backen!