Minze trocknen und richtig lagern: So bleibt das Aroma erhalten

Minze gehört zu den vielseitigsten Kräutern in meiner Küche – ob als Tee, in erfrischenden Sommerdrinks oder als aromatische Note in Salaten und Desserts. Doch wer einmal Minze im Garten oder auf dem Balkon gezogen hat, weiß: Die Pflanze wächst schnell und üppig. Viel schneller, als man sie frisch verbrauchen kann.

Zum Glück lässt sich frische Minze wunderbar trocknen – und so das volle Aroma für viele Monate bewahren. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du Minze richtig trocknest, was es dabei zu beachten gibt und wie du sie am besten aufbewahrst.

Warum Minze trocknen?

Minze ist nicht nur aromatisch, sondern auch empfindlich. Frisch geerntet hält sie sich nur wenige Tage. Durch das Trocknen verlängerst du ihre Haltbarkeit auf ein ganzes Jahr – manchmal sogar länger. Getrocknete Minze eignet sich hervorragend für Tees, Gewürzmischungen oder zum Aromatisieren von Speisen und Getränken.

Ich persönlich liebe es, im Winter eine Tasse dampfenden Minztee mit getrockneten Blättern aus meinem eigenen Sommergarten zu genießen. Es ist fast wie ein kleiner Gruß aus der warmen Jahreszeit.


Welche Trocknungsmethode ist die beste?

Grundsätzlich hast du zwei klassische Methoden zur Auswahl:

  • Lufttrocknung – schonend, besonders aromatisch, aber zeitaufwendig
  • Backofenmethode – schneller, ideal bei hoher Luftfeuchtigkeit

Zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit, Minze im Dörrautomaten oder sogar in der Mikrowelle zu trocknen – aber dazu später mehr.


Vorbereitung: So bereitest du Minzblätter richtig vor

Bevor es ans Trocknen geht, solltest du die Minze gründlich vorbereiten:

  1. Sanft waschen: Spüle die Blätter kurz unter kaltem Wasser ab, um Schmutz und kleine Insekten zu entfernen.
  2. Sorgfältig trocknen: Tupfe die Blätter mit einem sauberen Küchentuch oder Küchenpapier vorsichtig trocken oder nutze eine Salatschleuder. Restfeuchtigkeit kann zu Schimmel führen.
  3. Sortieren: Entferne alle welken, beschädigten oder verfärbten Blätter.

Methode 1: Minze an der Luft trocknen

Die klassische und besonders aromaschonende Methode:

Schritt 1: Minzsträuße binden

Binde mehrere Stängel locker zu kleinen Bündeln zusammen – am besten mit Küchengarn, Gummiband oder einem Drahtclip.

Schritt 2: Aufhängen

Wähle einen trockenen, gut belüfteten Ort – fern von Feuchtigkeit und direkter Sonneneinstrahlung (z. B. nicht über dem Herd oder neben der Spülmaschine). Die Blätter sollten nach unten hängen.

Tipp: Um Staub fernzuhalten, kannst du die Bündel in durchlöcherte Papiertüten oder feines Mulltuch hüllen. Plastik ist ungeeignet, da es die Luftzirkulation verhindert.

Schritt 3: Trocknungszeit

Je nach Luftfeuchtigkeit dauert es 7–14 Tage, bis die Blätter rascheltrocken und leicht zerbröselbar sind. Wenn sie sich noch biegsam anfühlen, brauchen sie noch etwas Zeit.

Alternative: Kräutertrockengestell

Falls du keine Möglichkeit hast, die Minze aufzuhängen, kannst du die Blätter auch locker auf einem speziellen Trockengestell oder Gitter ausbreiten.


Methode 2: Minze im Backofen trocknen

Ideal, wenn es schnell gehen muss oder die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist.

Schritt 1: Backofen vorheizen

Heize den Ofen auf 60 °C vor. Falls dein Ofen keine so niedrige Temperatur erlaubt, klemme einen Holzlöffel in die Tür, um einen kleinen Spalt offen zu lassen.

Schritt 2: Blätter vorbereiten

Zupfe die Minzblätter von den Stängeln und verteile sie nebeneinander auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech. Die Blätter sollten sich nicht überlappen.

Schritt 3: Trocknen lassen

Schiebe das Blech in den Ofen und schalte diesen direkt aus. Die Restwärme reicht aus. Kontrolliere die Blätter nach etwa 10 Minuten. Falls nötig, noch einmal 5–10 Minuten im abgeschalteten Ofen lassen. Die Blätter sind fertig, wenn sie sich beim Zerreiben zwischen den Fingern zerbröseln.


Getrocknete Minze richtig aufbewahren

Nach dem Trocknen sollten die Blätter vollständig auskühlen. Dann kannst du sie:

  • Ganz lassen (für Tee)
  • Zerkleinern (fürs Kochen)

Fülle die Minze in gut verschließbare Gläser, Teedosen oder Schraubgläser. Wichtig: trocken, kühl und dunkel lagern – z. B. in einem Vorratsschrank.

Beschrifte deine Behälter mit Datum und Inhalt – so behältst du den Überblick.


Andere Trocknungsmethoden im Überblick

Mikrowelle

Schnell, aber nicht ideal fürs Aroma. Lege die Blätter zwischen zwei Lagen Küchenpapier auf einen mikrowellengeeigneten Teller. In 10-Sekunden-Schritten erhitzen (max. 40 Sekunden), bis die Blätter trocken sind.

Dörrautomat

Schonend und praktisch, wenn du regelmäßig Kräuter trocknest. Temperatur auf 40 °C stellen und die Blätter in einer Lage auf die Gitter legen. Trocknungszeit: ca. 2–5 Stunden.

Sonnenmethode

Im Sommer möglich, aber riskant bei hoher Luftfeuchtigkeit. Die Minze auf ein sauberes Tuch oder Gitter in die Sonne legen und täglich wenden. Nach ein paar Tagen sollte sie trocken sein.


Welche Minzsorten eignen sich?

Es gibt viele Minzsorten – hier ein kleiner Überblick:

  • Pfefferminze: Kräftiges Aroma, ideal für Tee oder Lammgerichte
  • Grüne Minze (Spearmint): Milder Geschmack, perfekt für Cocktails wie Mojito oder Salate
  • Apfelminze: Fruchtige Note, toll in Obstsalaten oder Joghurt
  • Schokoladenminze: Ein Hauch von Kakao – lecker in Desserts

Ganz gleich, welche Sorte du bevorzugst – Minze bringt Frische und ein angenehm kühles Aroma in deine Küche.


Häufige Fragen

Wie lange hält sich getrocknete Minze?

Bei richtiger Lagerung mindestens 12 Monate, oft sogar bis zu 2 Jahre. Danach lässt das Aroma langsam nach.

Wie ersetze ich frische Minze durch getrocknete?

Verwende etwa ein Drittel der Menge. Also: 1 EL frische Minze = ca. 1 TL getrocknete Minze.


Fazit: Minze trocknen lohnt sich

Ob du Minze selbst anbaust oder auf dem Wochenmarkt einen Bund ergatterst – das Trocknen ist einfach, praktisch und ein Genuss auf Vorrat. Besonders aromatisch wird’s, wenn du der Minze Zeit gibst – also lieber langsam bei niedriger Temperatur trocknen als zu schnell bei Hitze.

Ich habe mittlerweile ein kleines Kräuterregal mit getrockneter Minze, Thymian und Salbei – alle selbst geerntet und getrocknet. Es ist ein wunderbares Gefühl, beim Kochen auf die eigene Vorratskammer zurückgreifen zu können.

Also ran an die Minze – und viel Freude beim Trocknen!

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