Koriander trocknen leicht gemacht: So bewahrst du das Aroma auf Vorrat

Frischer Koriander ist ein echtes Multitalent in der Küche – doch leider hält er sich im Gemüsefach oft nur ein paar Tage. Wer ihn länger genießen will, sollte ihn trocknen. Ich zeige dir drei einfache Methoden, mit denen du frischen Koriander haltbar machst – ganz ohne Aromaverlust.

Als ich das erste Mal Koriander getrocknet habe, war ich ehrlich gesagt skeptisch. Würde das intensive Aroma wirklich erhalten bleiben? Heute habe ich immer ein kleines Vorratsglas davon im Küchenschrank – für spontane Currys, Dips oder Suppen.


Warum Koriander trocknen?

Frischer Koriander (auch als Korianderkraut, Koriandergrün oder chinesische Petersilie bekannt) hat einen kräftigen, zitronig-grünen Geschmack – manche lieben ihn, andere finden, er schmeckt nach Seife. Egal, zu welchem Team du gehörst: Wenn du ihn liebst, willst du ihn sicher nicht verschwenden.

Mit einem hohen Wasseranteil wird frischer Koriander schnell welk. Trocknen ist eine tolle Möglichkeit, das Kraut länger haltbar zu machen – ganz ohne Gefriertruhe. So hast du jederzeit eine aromatische Zutat griffbereit, selbst wenn der Supermarkt gerade keinen frischen Koriander führt.


Drei Methoden, um Koriander zu trocknen

Ob du es lieber schnell oder traditionell magst – hier sind drei bewährte Wege, wie du Koriander selbst trocknen kannst:

1. Koriander im Ofen trocknen

Schritt 1: Waschen

Den Koriander unter fließendem, kaltem Wasser kurz abspülen. Danach gut abtropfen lassen.

Schritt 2: Trocknen

Die Blätter auf Küchenpapier oder einem sauberen Küchentuch vorsichtig trocken tupfen. Alternativ hilft auch eine Salatschleuder. Danach kurz an der Luft nachtrocknen lassen. Anschließend die Blätter von den Stielen zupfen.

Schritt 3: Vorbereiten

Ein Backblech mit Backpapier auslegen oder leicht mit neutralem Öl einsprühen. Die Blätter locker darauf verteilen – sie sollten sich nicht überlappen.

Schritt 4: Trocknen

Den Ofen auf die niedrigste Temperatur (ca. 50 °C Umluft) vorheizen. Das Blech in den Ofen schieben und die Blätter etwa 30 Minuten trocknen lassen. Falls sie danach noch nicht ganz knusprig sind, alle 5 Minuten kontrollieren, bis sie brüchig sind. Dann herausnehmen und abkühlen lassen.

Schritt 5: Aufbewahren

Die getrockneten Blätter kannst du ganz oder zerbröselt aufbewahren – am besten in einem luftdichten Schraubglas, beschriftet mit Datum und Inhalt.


2. Koriander in der Mikrowelle trocknen

Schritt 1: Reinigen

Falls nötig, mit einem trockenen oder leicht feuchten Tuch den groben Schmutz abwischen. Die Blätter sollten möglichst trocken sein. Danach von den Stielen zupfen.

Schritt 2: Anordnen

Ein mikrowellengeeignetes Teller mit Küchenpapier auslegen. Die Blätter in einer einzigen Schicht darauf verteilen und mit einem zweiten Blatt Küchenpapier abdecken.

Schritt 3: Trocknen

Bei hoher Leistung ca. 2 Minuten erhitzen. Anschließend prüfen – wenn die Blätter noch weich sind, in 15-Sekunden-Schritten weitermachen, bis sie trocken sind.

Schritt 4: Abkühlen und aufbewahren

Kurz auskühlen lassen, dann mit den Fingern oder einem Mörser zerkleinern und in ein luftdichtes Glas füllen.


3. Koriander lufttrocknen – ganz natürlich

Schritt 1: Vorbereiten

Lose Erde oder Staub mit einem trockenen Tuch abwischen. Danach mehrere Stängel zu einem kleinen Bund zusammenbinden.

Schritt 2: Aufhängen

Die Bündel kopfüber an einem warmen, luftigen Ort aufhängen – zum Beispiel in der Küche fernab vom Herd oder Bad. Eine durchlöcherte Papiertüte schützt vor Staub. Plastikbeutel bitte nicht verwenden – darin staut sich Feuchtigkeit und es kann Schimmel entstehen.

Schritt 3: Geduld haben

Nach 1–2 Wochen sollten die Blätter rascheltrocken sein. Das hängt etwas vom Klima ab. Sobald sie sich leicht zerreiben lassen, sind sie fertig.

Schritt 4: Abfüllen

Die Blätter von den Stielen zupfen, zerreiben und in ein luftdichtes Glas abfüllen – natürlich mit Etikett.


Tipps zur Lagerung

  • Bewahre getrockneten Koriander an einem kühlen, trockenen Ort auf – möglichst lichtgeschützt.
  • Gut verschlossen bleibt das Aroma bis zu einem Jahr erhalten. Danach ist der Geschmack zwar milder, aber noch brauchbar.
  • Du kannst Koriander auch einfrieren – z. B. mit etwas Olivenöl in einem Eiswürfelbehälter portionieren.

Kann man Koriander im Dörrautomaten trocknen?

Klar! Wenn du einen Dörrautomaten hast, ist das eine besonders gleichmäßige Methode. Einfach die Blätter auf die Gitter legen, bei ca. 35 °C trocknen und nach 4–5 Stunden sind sie einsatzbereit.


Frisch vs. getrocknet – was passt wozu?

Frische Korianderblätter sind ideal für:

  • Guacamole
  • Salsas
  • Salate
  • asiatische Dips und Suppen

Getrockneter Koriander ist super in:

  • Currys und Eintöpfen
  • Marinaden
  • warmen Saucen
  • Reisgerichten

Faustregel: Wenn du frischen Koriander ersetzen möchtest, nimm etwa die Hälfte der Menge in getrockneter Form. Aus 4 EL frisch werden 2 EL getrocknet.


Fazit: Koriander haltbar machen lohnt sich!

Ob du ihn trocknest oder einfrierst – mit ein wenig Vorbereitung kannst du das volle Aroma von Koriander bewahren und spontan darauf zurückgreifen. Besonders in gekochten Gerichten entfaltet getrockneter Koriander seine Wirkung überraschend gut.

Probier es aus – vielleicht wirst auch du bald zum Vorratsprofi für dein Lieblingskraut!


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