Das Wichtigste auf einen Blick
- Alkoholische Alternativen: Sake, chinesischer Reiswein (Shaoxing), trockener Sherry, Wermut, Marsala, Weißwein und Aji-Mirin (alkoholarmer Mirin-Ersatz).
- Alkoholfreie Optionen: Reisessig, Balsamico, weißer Traubensaft (mit Zitronensaft für Säure), Apfelessig (mit einer Prise Zucker).
- Beim Kochen mit Alkohol: Den Alkohol immer verkochen lassen und ggf. die Süße mit Zucker ausbalancieren.
- Mirin passt zu vielen asiatischen Gerichten wie Miso-Suppe, Soba, Ramen, Sukiyaki oder Wokgerichten.
Wenn du kein Mirin im Supermarkt findest oder lieber eine alkoholfreie Alternative verwenden möchtest, findest du hier passende Ersatzprodukte – samt Tipps zur Anwendung.
Was ist Mirin?
Mirin ist ein süßer japanischer Reiswein, der in der asiatischen Küche – insbesondere in Japan – eine zentrale Rolle spielt. Im Vergleich zu Sake enthält Mirin weniger Alkohol und schmeckt deutlich süßer. Diese Süße entsteht natürlich durch Fermentation, ohne dass zusätzlicher Zucker beigefügt wird.
Man unterscheidet drei Arten von Mirin:
- Hon Mirin (echter Mirin): ca. 14 % Alkohol, 40–60 Tage fermentiert.
- Shio Mirin: etwa 1,5 % Alkohol, leicht gesalzen.
- Shin Mirin: weniger als 1 % Alkohol – wird eher als Würzmittel genutzt.
Je länger Mirin lagert, desto dunkler wird er. Alle drei Sorten ähneln sich geschmacklich, lassen sich aber unterschiedlich einsetzen. Beim Kochen verflüchtigt sich der Alkohol größtenteils. Hochprozentiger Mirin kann den Fischgeruch mildern und andere Aromen verstärken.
Durch seinen vollen, leicht klebrigen Charakter bringt Mirin einen herrlich süß-würzigen Umami-Geschmack in viele Gerichte. Besonders harmonisch wird es in Kombination mit Sojasauce – ideal für Glasuren, Wokgerichte, Ramen oder auch für Tofu und Fleisch.
Tipp: Gib Mirin bei Fischgerichten nicht zu früh in die Pfanne – sonst kann das Eiweiß ausflocken und der Fisch zäh werden. Besser: Vorher marinieren, erst später hinzufügen oder den Alkohol vorher abkochen.
Die besten alkoholischen Mirin-Alternativen
Sake
Als japanischer Reiswein ist Sake dem Mirin sehr ähnlich – allerdings trockener und mit höherem Alkoholgehalt. Für mehr Süße einfach etwas Zucker hinzufügen.
Richtwert: 3 Teile Sake + 1 Teil Zucker ergeben eine gute Mirin-Alternative.
Ideal zum Marinieren, da Sake Fleisch zart macht und Gerüche neutralisiert.
Mehr dazu: [Sake-Ersatz entdecken]
Shaoxing-Reiswein
Der chinesische Verwandte des Sake: kräftiger, dunkler und leicht salzig. Nicht zum Trinken gedacht, sondern rein zum Kochen.
Am besten zunächst sparsam dosieren und je nach Rezept abschmecken. In manchen Fällen kann etwas Zucker helfen, die Süße von Mirin auszugleichen.
Eignet sich für Marinaden, Fleischgerichte, Woksoßen, Brühen und Eintöpfe.
Trockener Sherry
Trockener Sherry ist ebenfalls ein guter Ersatz – auch Kochsherry ist möglich. Kochsherry enthält jedoch Salz und Konservierungsstoffe, was ihn herzhafter und weniger fein im Geschmack macht.
Dosierung: 1 EL trockener Sherry + ½ EL Zucker = 1 EL Mirin-Ersatz.
Ideal für: Soßen, Suppen, Marinaden und Schmorgerichte.
Lies mehr: [Die besten Sherry-Alternativen]
Wermut
Ein aromatisierter, verstärkter Wein mit Kräutern und Gewürzen – ähnlich wie Sherry, aber mit mehr Tiefe. Trockener weißer Wermut eignet sich besonders gut.
Tipp: 2 EL Zucker auf 125 ml Wermut gleichen die fehlende Süße aus.
Einsatz: Glasuren, Fleischgerichte, Brühen, Suppen oder Soßen.
Marsala
Der sizilianische Dessertwein bringt nussige Karamellnoten mit. Süßer Marsala ist geschmacklich näher an Mirin, aber auch trockener Marsala funktioniert mit einem Schuss Zucker.
Super für Marinaden, Gemüse, Glasuren und Eintöpfe.
Siehe auch: [Was tun, wenn kein Marsala zur Hand?]
Weißwein
Trockene Sorten wie Sauvignon Blanc, Chardonnay oder Pinot Grigio passen zu herzhaften Gerichten. Fruchtige, süßere Weißweine eignen sich für süß-salzige Rezepte.
1:1 als Ersatz verwenden. Beim Kochen den Alkohol gut verkochen lassen.
Mehr dazu: [Weißwein-Ersatz beim Kochen]
Aji-Mirin
Ein günstiger, alkoholarmer Mirin-Ersatz, den man häufig in Asialäden findet. Etwas süßer und weniger komplex als echter Mirin, aber geschmacklich sehr nah dran.
Kann 1:1 ersetzt werden – perfekt für Wokgerichte, Tempura, Reis, Fleisch und sogar Desserts.
Alkoholfreie Alternativen zu Mirin
Reisessig
Ideal für Salatdressings und Dips. Auch beim Kochen verwendbar.
Er hat eine milde Säure mit einem leicht süßlichen Touch.
Tipp: ½ TL Zucker pro EL Reisessig – gut verrühren, dann zum Gericht geben.
Balsamico
Dunkel, fruchtig und intensiv – mit einem Hauch Süße.
Besonders gut für Marinaden, Dips und Brühen geeignet.
Wer mehr Süße möchte, kann etwas Zucker ergänzen.
Weißer Traubensaft
Sehr süß und fruchtig – bringt weniger Umami, dafür viel Aroma.
Balance-Tipp: 1 EL Zitronensaft pro 250 ml Saft abschwächen.
Ideal für süß-saure Soßen, Dressings und leichte Marinaden.
Häufige Fragen (FAQ)
Kann ich Teriyaki-Soße als Ersatz verwenden?
Teilweise – da Mirin ein Bestandteil von Teriyaki ist. Wenn dein Rezept sowohl Sojasauce als auch Mirin verlangt, kann Teriyaki eine Kombination aus beidem ersetzen.
Ist Apfelessig ein guter Ersatz?
Ja, besonders für Marinaden, Dressings oder Sushi-Reis.
Verwende ihn 1:1 und gib ¼ TL Zucker pro EL Essig hinzu.
Wird Mirin schlecht?
Ja – obwohl es wie Wein wirkt, hält er nur ca. 2 Monate sein volles Aroma. Danach kann man ihn noch verwenden, aber der Geschmack leidet.
Kann ich einfach Essig verwenden?
Ja, in vielen Rezepten ist Essig eine gute Basis.
Für eine ähnliche Süße wie Mirin sollte man etwas Zucker oder Honig hinzufügen.
Fazit
Ob für Sushi-Reis, Soßen, Wokgerichte oder Brühen – Mirin ist eine klassische Umami-Zutat der japanischen Küche. Wer keinen Mirin zur Hand hat oder alkoholfrei kochen möchte, findet viele passende Alternativen.
Wichtig dabei:
- Alkohol sollte beim Kochen immer verkocht werden.
- Je nach Ersatz kann etwas Zucker nötig sein, um die Süße auszugleichen.
Egal ob süß-fruchtiger Traubensaft oder herzhafter Sherry – der richtige Ersatz erlaubt dir, Geschmack und Säure genau so anzupassen, wie du es am liebsten magst. Viel Spaß beim Experimentieren und Genießen!