Kurz gesagt: Ja, Grünkohl lässt sich problemlos einfrieren, um seinen würzigen Geschmack und seine Konsistenz zu bewahren. Am besten friert man ihn frisch ein, denn das Einfrieren kann Farbe und Struktur leicht verändern.
Grünkohl ist ein grünes Blattgemüse, das sowohl im Supermarkt erhältlich als auch einfach im eigenen Garten anzubauen ist. Er wird gern in herzhaften Gerichten verwendet – etwa in Salaten, Pfannengerichten, Suppen, Aufläufen oder als gedünstete Beilage. Auch als knusprige Grünkohlchips oder püriert in Pesto und Smoothies ist er sehr beliebt.
Ein Klassiker ist die italienische Suppe Zuppa Toscana, in der Grünkohl eine zentrale Rolle spielt – perfekt für kalte Wintertage.
Ob Sie nun eine reiche Ernte aus dem Garten haben oder nach dem Kochen noch ein Bund übrig bleibt: Grünkohl eignet sich hervorragend zum Einfrieren – vorausgesetzt, man bereitet ihn richtig vor. Der Aufwand lohnt sich, denn eingefrorener Grünkohl spart Zeit, Geld und macht gesunde Rezepte noch einfacher.
Kann man Grünkohl einfrieren?
Wenn Sie es nicht schaffen, frischen Grünkohl rechtzeitig zu verbrauchen, gibt es gute Nachrichten: Sie können ihn einfrieren, ohne dass er viel von seiner Qualität verliert. Gerade für die Weiterverarbeitung in warmen Gerichten oder Smoothies ist eingefrorener Grünkohl ideal.
Wie bei den meisten Gemüsesorten empfiehlt es sich, Grünkohl vor dem Einfrieren zu blanchieren. Dabei wird das Gemüse kurz in kochendem Wasser erhitzt, um die natürlichen Enzyme zu deaktivieren, die sonst auch im Tiefkühler weiterarbeiten und Geschmack sowie Konsistenz beeinträchtigen würden.
Blanchierter Grünkohl behält eine intensivere Farbe, bessere Struktur und schmeckt weniger bitter. Außerdem spart er Platz im Gefrierfach.
Nicht blanchierter Grünkohl kann ebenfalls eingefroren werden – vor allem für Eintöpfe, Suppen oder Aufläufe –, allerdings verliert er etwas an Qualität und sollte innerhalb von 1–2 Monaten verwendet werden.
Tipp: Grünkohl am besten möglichst frisch einfrieren – idealerweise gleich nach der Ernte oder dem Einkauf.
Grünkohl einfrieren – Schritt für Schritt
Je nachdem, wie Sie den Grünkohl später verwenden möchten, gibt es unterschiedliche Methoden zum Einfrieren. Wenn Sie sich noch nicht sicher sind, empfiehlt sich immer das Blanchieren. So bleiben Sie flexibel in der Weiterverarbeitung.
Schritt 1: Gründlich waschen
Waschen Sie die Blätter gründlich, um Sand, Schmutz oder mögliche Rückstände zu entfernen. Für eine besonders gründliche Reinigung eignet sich kaltes Wasser mit etwas Salz oder Essig (1–2 EL auf eine große Schüssel Wasser). Danach gut abspülen.
Schritt 2: Blätter abzupfen und schneiden
Zupfen Sie die Blätter von den dicken Stielen ab. Diese sind oft faserig, können aber separat für Pesto oder Pfannengerichte verwendet werden. Schneiden Sie die Blätter nach Wunsch in kleinere Stücke.
Schritt 3: Blanchieren (optional, aber empfohlen)
Hinweis: Wenn Sie den Grünkohl ohne Blanchieren einfrieren möchten, überspringen Sie diesen Schritt – verwenden Sie ihn dann aber innerhalb von 1–2 Monaten.
Zum Blanchieren bringen Sie einen großen Topf mit Wasser zum Kochen und bereiten parallel eine Schüssel mit Eiswasser vor.
Geben Sie die Grünkohlblätter für etwa 2 Minuten ins kochende Wasser, nehmen Sie sie anschließend mit einer Zange oder über ein Sieb heraus und geben Sie sie sofort ins Eiswasser. So stoppen Sie den Garprozess und erhalten Farbe und Nährstoffe.
Schritt 4: Trocknen
Nach dem Eisbad gut abtrocknen – entweder in einer Salatschleuder oder mit einem sauberen Küchentuch. Zu viel Feuchtigkeit führt beim Einfrieren zu Eiskristallen, die die Zellstruktur zerstören.
Schritt 5: Einfrieren
Sie haben jetzt mehrere Möglichkeiten, den Grünkohl einzufrieren:
Variante 1: Gefrierbeutel
Portionieren Sie den Grünkohl in wiederverschließbare Gefrierbeutel. So viel Luft wie möglich herausdrücken, dann verschließen.
Variante 2: Portionsweise im Muffinblech
Fetten Sie ein Muffinblech leicht ein und drücken Sie portionsweise Grünkohl hinein. Einfrieren, danach die gefrorenen „Grünkohl-Taler“ herausnehmen und in einen Gefrierbeutel umfüllen.
Variante 3: Pürieren
Ideal für Smoothies, Suppen oder Soßen: Grünkohl pürieren (bei Bedarf mit etwas Wasser), in Muffinformen oder Eiswürfelbehälter füllen und einfrieren. Anschließend ebenfalls in Gefrierbeutel umfüllen.
Schritt 6: Beschriften und einfrieren
Vergessen Sie nicht, das Datum auf dem Beutel oder Behälter zu notieren – so behalten Sie den Überblick.
Gefrorenen Grünkohl auftauen
Grünkohl taut bei Zimmertemperatur oder in kaltem Wasser (im geschlossenen Beutel) schnell auf.
Für warme Gerichte oder Smoothies können Sie den Grünkohl direkt aus dem Gefrierfach verwenden – ohne Auftauen. Beim Garen gibt er etwas Flüssigkeit ab, daher ggf. die Kochzeit anpassen oder Flüssigkeitsmenge reduzieren.
Für Quiches, Aufläufe oder Teige empfiehlt es sich, den Grünkohl vorher aufzutauen und gut abtropfen zu lassen – überschüssiges Wasser kann sonst die Konsistenz ruinieren.
Grünkohl-Sorten im Überblick
Grünkohl gehört zur Familie der Kreuzblütler (wie Kohl oder Brokkoli) und ist für seine dunkelgrünen, großen Blätter bekannt. Auch die holzigen Stiele sind essbar – idealerweise mitgekocht oder püriert.
Die beliebtesten Sorten:
- Krauser Grünkohl (Curly Kale): Leuchtend grün und stark gewellt – die gängigste Sorte.
- Palmkohl (Dino Kale): Auch Lacinato- oder Schwarzkohl genannt. Dunkelgrün, länglich, leicht genoppt.
- Roter Grünkohl: Auch “Red Russian Kale” – mit roten oder violetten Stielen und krausen Blättern.
- Baby-Grünkohl: Zart, klein und ideal für Rohkost oder Salate.
FAQ: Häufige Fragen zum Einfrieren von Grünkohl
Wie lange hält sich frischer Grünkohl?
Im Kühlschrank bleibt frischer Grünkohl bis zu 7 Tage haltbar. Gekochter Grünkohl etwa 3–5 Tage.
Wie lange hält sich unblanchierter Grünkohl im Gefrierfach?
Unblanchierter Grünkohl sollte innerhalb von 1–2 Monaten aufgebraucht werden.
Wie lange ist blanchierter Grünkohl tiefgekühlt haltbar?
Bis zu 8–12 Monate – vorausgesetzt, er wurde richtig vorbereitet.
Wofür kann man gefrorenen Grünkohl verwenden?
Er ist ideal für warme Gerichte wie Suppen, Currys, Pfannengerichte, Aufläufe oder Pasta. Auch für Pesto oder als Spinat-Ersatz bestens geeignet. In frischen Salaten ist er allerdings nicht mehr zu empfehlen – dafür fehlt ihm die Knackigkeit.
Wie friert man fertig geschnittenen Grünkohl aus dem Supermarkt ein?
Wie oben beschrieben: gut waschen, trocknen und dann entweder blanchieren oder pur einfrieren. Zum Schockfrosten (Flash Freezing) kann man ihn zunächst einzeln auf einem Backblech ausbreiten und für 2–3 Stunden anfrieren lassen, bevor er in Gefrierbeutel gefüllt wird.
Gehen beim Einfrieren Nährstoffe verloren?
Ein geringer Nährstoffverlust (vor allem bei Vitamin C) ist möglich, doch Grünkohl bleibt auch tiefgekühlt ein echtes Superfood – besonders für Smoothies und schnelle Alltagsgerichte.
Fazit: Grünkohl einfrieren lohnt sich!
Grünkohl einzufrieren spart Zeit, Geld und reduziert Lebensmittelverschwendung. Wenn Sie ihn vorher blanchieren, bleibt er bis zu einem Jahr frisch im Tiefkühler – ideal für gesunde Rezepte mit wenig Aufwand.
Ob als Zutat im Eintopf oder grüne Power-Kugel im Smoothie: Ein Griff ins Tiefkühlfach genügt, und schon haben Sie Ihre Portion Vitamine parat.